Bukarester Börse schließt Juli mit gemischten Ergebnissen, Finanzwerte holen auf

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Um ein ganzes Drittel brach der Umsatz an der Bukarester Wertpapierbörse BVB in der letzten vollen Juli-Woche ein. Gegenüber den 180 Millionen Lei Gesamtumsatz in der Vorwoche lag der Umsatz mit Aktien in der vergangenen Woche bei 119 Millionen Lei (26,18 Millionen Euro). Das ergibt einen Tagesdurchschnitt von 23,9 Millionen Lei oder 5,2 Millionen Euro. Mit den rückläufigen Umsätzen gingen auch die meisten Indizes in der vergangenen Woche zurück. Lediglich der Finanzwerte-Index BET-FI und der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index konnten die Handelswoche mit Kurszuwächsen beenden. Der BET-FI wurde vom Plus der FP-Aktien (FP, 0,873 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) getragen, die in der Woche 0,34 Prozent zulegten. Sie wurden von SIF Banat Crisana (SIF1, 2 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) in der Index-Aufwertung unterstützt, diese legten 0,8 Prozent zu. SIF Muntenia (SIF4, 0,832 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) schloss die Woche mit einem Plus von 0,2 Prozent, die übrigen SIF-Investmentgesellschaften wiesen Kursverluste auf.

EBS stützt den ROTX-Index

Der ROTX-Index wurde vor allem von den Aktien der Ersten Bank (EBS, 161,5 Lei, ISIN AT0000652011) gestützt. Diese legten auf Wochensicht 3,8 Prozent zu und streiften am vergangenen Freitag erneut das Allzeithoch von 164 Lei je Aktie. Allerdings reichte die Gewichtung der EBS-Aktien im ROTX-Index gerade noch so aus, um den Index im grünen Bereich zu halten. Er legte auf Wochensicht nur 0,05 Prozent zu. Electrica (EL, 0,873 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) und Banca Transilvania (TLV, 2,9 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) drückten den Index mit ihren Verlusten von 2,8 beziehungsweise 2,4 Prozent.

Rompetrol beflügelt Phantasie der Anleger

Der Energiewerte-Index BET-NG wechselte erneut in die Verlustzone. Das Wochenminus von 0,6 Prozent ist vor allem auf die Entwicklungen der schwergewichtigen Aktien in diesem Index zurückzuführen. Denn die Zuwächse von 12,7 beziehungsweise 6,7 Prozent für die beiden Rompetrol-Töchter (PR, Rompetrol Well Services und RRC, Rompetrol Rafinare), die sich infolge der Freigabe durch die rumänischen Wettbewerbsbehörden der Übernahme der Mehrheit an RRC durch die China Energy Company Limited aufwerteten, konnten den Index nicht retten. Nichtsdestotrotz wird die zukünftige Entwicklung der beiden Aktien interessant sein. Anleger spekulieren nun, ob der neue chinesische Eigentümer ein Angebot für die restlichen, im Markt verbliebenen RRC-Aktien vorlegen wird, um das Unternehmen von der Börse zu nehmen.

DIGI unbeeindruckt von juristischem Streit

Der Mobilfunkbetreiber Digi Communications NV zeigte sich in der vergangenen Woche kaum beeindruckt von der Entwicklung im juristischen Streitfall um eine Filiale der Digi-Tochter RCS&RDS und einem seiner Vorstandsmitglieder. Dabei geht es um Bestechung und Geldwäsche. Aber auch die Expansion durch Zukäufe in Ungarn verhalf den Aktien nicht zu neuen Höhenflügen. Mit einem Wochenminus von 0,24 Prozent und einem Kurs von 40,9 Lei notiert die Aktie derzeit recht hoch und macht fast eine Seitwärtsbewegung durch.

Jede Woche neue Anwärter?

Es scheint zur Gewohnheit zu werden, dass wöchentlich neue Unternehmen ihre Anwärterschaft auf eine Listung an der rumänischen Börse bekannt geben. Nach der Android-Apps-Schmiede Lemur Labs mit Sitz in Bukarest und dem Logistikunternehmen Transport Trade Services mit einem Umsatz von umgerechnet 70 Millionen Euro, soll nun auch der rumänische Franchise-Nehmer der Fast-Food-Ketten Pizza Hut und KFC den Börsengang prüfen. Allerdings bleibt es bei den Interessenbekundungen, konkret wurde vorerst noch keines dieser Unternehmen.

Devisen

Es war eine gute Woche für den Leu, im Verhältnis zu Euro und US-Dollar. Vor allem gegenüber der amerikanischen Währung nutzte der Leu ihre momentane Schwäche aus und wertete sich um weitere 0,9 Prozent auf Wochensicht auf. Zuvor war die rumänische Währung bereits um 1,9 Prozent gegenüber dem US-Dollar aufgewertet worden. So drückte die rumänische Währung den Greenback sogar unter die 3,9-Lei-Grenze. Am gestrigen Montag kostete ein US-Dollar 3,8912 Lei. Zwar reichte es nicht für große Sprünge gegenüber dem Euro, doch auch hier konnte sich der Leu in der vergangenen Woche behaupten und die Gemeinschaftswährung stärker in Richtung 4,5 Lei drücken. So lag der Euro gestern bei 4,5558 Lei.

 

Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.