Bukarester Börse startet mit weiteren Verlusten in die erste volle Handelswoche

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bukarests Aktienmarkt startete mit einem dicken Minus in das neue Handelsjahr. Abgesehen von den ersten zwei Handelstagen in der vorvergangenen Woche, wies die rumänische Börse nach der ersten vollen Handelswoche einen Verlust von 5,54 Prozent aus (BET: 7240,73 Punkte). Der BETPlus-Index zog nach mit einem Wochenverlust von 5,48 Prozent und näherte sich der 1000-Punkte-Grenze. Knapp oberhalb seiner jetzigen psychologischen Grenze von 15.000 Punkten schloss auch der ROTX-Index (15.005,04 Punkte) nach einem Wochenverlust von 5,77 Prozent. Der Energiewerte-Index BET-NG unterschritt in der vergangenen Woche die 600-Punkte-Marke und schloss bei 597,22 Punkten. Die beste Wochenperformance erreichte der Finanzwerte-Index BET-FI mit einem Minus von nur 1,91 Prozent, allerdings bewahrte dies den Index auch nicht davor, seine psychologische Grenze von 35.000 Punkten zu unterschreiten. Er schloss die Woche bei einem Stand von 34.702,01 Punkten. Im Durchschnitt verzeichnete der Markt in der vergangenen Woche einen Kursverlust in Höhe von 4,76 Prozent.

Hoher Verkaufsdruck

Umsatzmäßig war es eine gewöhnliche Woche. Im Durchschnitt wurden umgerechnet 8,7 Millionen Euro mit Aktien umgesetzt, der Gesamtumsatz betrug umgerechnet 43,58 Millionen Euro. Die Marktkapitalisierung ging erneut zurück, wie in den Wochen vor dem Jahreswechsel – diesmal um 4,6 Prozent, von umgerechnet 32,2 auf 30,7 Milliarden Euro. Diese Entwicklung deutet auf einen höheren Verkaufsdruck im Aktienmarkt hin.

Tatsächlich verzeichneten 31 Emittenten Kursrückgänge, den höchsten registrierte dabei der Aluminiumriese ALRO (ALR, 2,62 Lei, ISIN ROALROACNOR0) mit einem Wochenminus von 15,2 Prozent. Den zweithöchsten Kursverlust registrierte die Banca Transilvania (TLV, 1,9 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit 9,5 Prozent, obwohl sie wie gewohnt zu den Umsatztreibern der rumänischen Börse gehörte. 42,5 Prozent des Gesamtumsatzes geht auf diesen Emittenten zurück. 15,6 Prozent des Umsatzes wurde mit Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 0,877 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) erreicht, dessen Aktien zu den Verlierern der Woche gehörten (minus 2,56 Prozent). Der AKW-Betreiber Nuclearelectrica (SNN, 7,95 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) verzeichnete den dritthöchsten Kursrückgang von 9 Prozent, obwohl die Aktie zu Beginn der Handelswoche noch ein Tagesplus von 1,6 Prozent verzeichnet hatte.

Außergewöhnliche Zuwächse

Am anderen Ende der Skala standen drei Emittenten mit wahrlich außergewöhnlichen Entwicklungen. Zum einen legte der Elektromotoren-Hersteller Electroputere (EPT, 0,009 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) auf Wochensicht 28,6 Prozent zu. Damit notiert die Aktie jedoch immer noch nahe dem Allzeittief von 0,006 Lei. Den zweithöchsten Wochengewinn verzeichnete das Bauunternehmen Condmag (COMI, 0,0175 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) mit einem Plus von 45,8 Prozent. Auch diese Aktie notiert aktuell näher an ihrem Allzeittief (0,0110 Lei) als an ihrem Allzeithoch von 0,04 Lei. Wer allerdings vor vergangener Woche Oltchim-Aktien (OLT, 0,0718 Lei, ISIN ROOLTCACNOR2) gekauft hat, hat seine Investition im Lauf der Woche verdoppelt. Das Kursplus der spekulativen Aktie betrug 99,4 Prozent. Allerdings hatte sie zuvor ebenso erstaunlich viel an Wert verloren. Aktuell notiert die OLT-Aktie weit entfernt vom Allzeithoch von 0,424 Lei und es ist auch nicht zu erwarten, dass sie diesen Wert noch erreicht, da die meisten Aktiva des einstigen Chemieriesen bereits veräußert wurden.

Devisen

Die rumänische Landeswährung startete ebenso wie der Aktienmarkt mit Verlusten ins neue Jahr – zumindest gegenüber dem Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung legte unter dem Druck der fragwürdigen steuerpolitischen Maßnahmen des Finanzministeriums im vergangenen Dezember auf Wochensicht 0,3 Prozent zu. Dabei hatte der Euro bereits in den ersten Handelstagen des neuen Jahres neue Höchststände erreicht. Der US-Dollar hingegen gab weiter nach und notierte am gestrigen Montag um beachtliche 0,8 Prozent unter dem Stand der Vorwoche. Gestern startete der Euro bei teuren 4,6782 Lei und der US-Dollar bei 4,0586 Lei.

--------------------------------------------------------

Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.