Bukarester Börse startet optimistisch – Banken im Aufwind, Energie floppt

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Schon am ersten Handelstag des neuen Börsenjahres wollte die Bukarester Wertpapierbörse BVB anscheinend klar machen, in welche Richtung es gehen wird – nämlich nach oben. Der erste Börsentag 2015 endete mit einem Plus von fast zwei Prozent, der Hauptindex gab den Ton an mit einem Tagesgewinn von 2,16 Prozent. BETPlus legte 1,99 Prozent zu und konsolidierte so seine Position oberhalb der 1000-Punkte-Grenze. Diese Position sollte der Index auch die gesamte Woche halten. Der Wochengewinn lag bei 2,47 Prozent. Ähnlich verhielt es sich auch mit dem Finanzwerte-Index BET-FI. Dieser hatte allerdings etwas Mühe, sich oberhalb der 30.000-Punkte-Grenze festzusetzen. Dabei startete der BET-FI-Index verheißungsvoll mit einem Tagesplus von 1,04 Prozent, den er aber in den zwei darauf folgenden Handelstagen wieder fast vollständig verlor.

Erst am Donnerstag konnte er wieder zulegen, bevor er am letzten Handelstag der vergangenen Woche wieder leicht ins Minus rutschte. Damit besiegelte der Index die schwächste Wochenperformance unter den wichtigsten Indizes: nur plus 0,64 Prozent und nur 1,53 Punkte über der 30.000-Punkte-Marke. Punktemäßig übertraf der ROTX-Index die Wochenperformance aller übrigen Indizes, am Freitagabend lagen 254,45 Punkte mehr auf dem Konto. Damit lag das Wochenplus bei zwei Prozent. Doch der ROTX-Index zeigte am letzten Handelstag der vergangenen Woche große Schwäche. Das Tagesminus lag bei 1,09 Prozent. Nur der Energiewerte-Index verlor mehr am letzten Handelstag und zwar 1,6 Prozent. Dennoch schaffte es der Index, die Woche mit einem leichten Gewinn von 1,26 Prozent (oder 8,63 Punkten) abzuschließen.

Was bei dem Rückblick auf die erste Handelswoche dieses Jahres auffällt ist, dass sich die Geschichte vom Beginn des Vorjahres zu wiederholen scheint. Zumindest in Teilen startete die Bukarester Börse ähnlich wie im Jahr zuvor. Der Optimismus der ersten Tage erfasst vor allem Bankaktien, die wieder in den Fokus der Anleger gerieten. Mit Kursgewinnen zwischen 2,5 Prozent (BCC, 0,0737 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) und 5,34 Prozent (TLV, 1,991 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) konnten Bankenwerte punkten – einzig die Performance der Aktien der Ersten Group Bank AG (EBS, 85,8 Lei, ISIN AT0000652011) machte einen Strich durch die Rechnung. Sie verloren 0,2 Prozent.

Gleichzeitig zeigten sich die Aktien vieler Energieunternehmen vom starken Preisverfall des Erdöls betroffen. Oil Terminal (OIL, 0,089 Lei, ISIN ROOILTACNOR9), Rompetrol Well Services (PTR, 0,4765 Lei, ISIN ROPESAACNOR0), OMV Petrom (SNP, 0,386 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) aber auch Transelectrica (TEL, 28,67 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) schlossen die Woche mit Verlusten. Lediglich die Stromerzeuger Electrica (EL, 11,75 Lei, ISIN ROELECACNOR5), Amonil (AMO, 0,0074 Lei, ISIN ROAMOIACNOR7) und Nuclearelectrica (SNN, 7,89 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) sowie die Erdgasversorger Transgaz (TGN, 258,3 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8) und Romgaz (SNG, 34,8 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) brachten Gewinne ein.

Rasdaq

Die schwachen Umsätze, die den Sekundärmarkt Rasdaq kennzeichnen, haben auch das Marktgeschehen in der ersten Handelswoche 2015 bestimmt. Der durchschnittliche Tagesumsatz lag sogar unter 50.000 Euro. Lediglich am Dienstag stieg der Umsatz auf mehr als 100.000 Euro, als ein Sonderdeal für knapp zwei Drittel des Umsatzes aufkam. 617.775 Aktien des Bauunternehmens Recorom Dorobanţi wechselten ihren Besitzer an dem Tag. Der Hauptindex Rasdaq-C erholte sich erst einmal leicht durch diesen Umsatzschub, sprang dann am letzten Handelstag um 1,08 Prozent, so dass der Wochengewinn bei 0,45 Prozent lag. Kurzfristig wurde so die 1350-Punkte-Marke überwunden.

Devisen

Der rumänische Leu konnte sich in der ersten Handelswoche dieses Jahres gegen den Euro noch durchsetzen. Analysten sehen die europäische Gemeinschaftswährung in diesem Jahr dauerhaft jenseits der 4,5-Lei-Grenze. Auf Wochensicht gab es erst einmal 0,15 Prozent für den Euro, nachdem dieser aber bei 4,4982 Lei die besagte Grenze getestet hatte. Gegenüber dem US-Dollar und seiner anhaltenden Stärkephase vermochte die rumänische Währung jedoch nichts auszumachen. Die amerikanische Währung legte satte drei Prozent zu und rast förmlich auf die 4-Lei-Grenze zu. Am  Montag kostete ein Euro 4,4887 Lei und ein US-Dollar 3,8001 Lei.

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