Bukarester Börse startet unentschlossen in den April, sinkende Umsätze

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die rumänische Börse schloss uneinheitlich in der vergangenen Handelswoche. Während der Hauptindex BET bei seinem Minus von 3,33 Punkten (0,04 Prozent) eher eine Seitwärtsbewegung durchmachte, verlor der Finanzwerte-Index 1,8 Prozent, was vor allem auf einen Rückgang um 4,1 Prozent beim Aktienkurs des Fonds Proprietatea (FP, 1,055 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) zurückzuführen ist. Drei der fünf SIF-Investmentgesellschaften wiesen ebenfalls Kursverluste aus, eine jedoch (SIF Transilvania – SIF3, 0,297 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) ein Plus von 2,4 Prozent. Der ROTX schloss ebenfalls kaum verändert zur Vorwoche (plus 0,001 Prozent), dafür aber legte der Energiewerte-Index BET-NG 2,86 Prozent zu und näherte sich wieder der 600-Punkte-Marke.

Starker Umsatzrückgang

Das Minus der FP-Aktien brachte diese an erste Stelle der Umsatzrangliste der Woche. 28,4 Prozent des Gesamtumsatzes von 181,17 Millionen Lei (37,53 Millionen Euro) gingen auf das Konto der Fonds-Aktien. Banca Transilvania (TLV, 1,75 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) wurde auf den zweiten Platz mit 19 Prozent am Gesamtumsatz verdrängt. OMV Petrom (SNP, 0,31 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) machten 10,2 Prozent des Handels aus, die Aktien erholten sich auch gut: plus 5,44 Prozent. Im Vergleich zur Vorwoche ist der Umsatz an der Bu-karester Börse um 67 Prozent zurückgegangen.

Auch die Marktkapitalisierung war rückläufig. Das Minus beträgt 1,8 Prozent auf Wochensicht, der Wert aller gehandelten Aktien lag am vergangenen Freitag bei 116,66 Milliarden Lei, das entspricht 24,16 Milliarden Euro. 27 Emittenten verzeichneten Kursverluste, ihnen standen 29 Emittenten gegenüber, die Gewinne erzielen konnten. Die Verluste rumänischer Emittenten gingen bis zu 8,7 Prozent für die Aktien des Bauunternehmens COMCM (CMCM, 0,146 Lei, ISIN ROCMCMACNOR0), die Kursgewinne reichten schon mal bis 10,2 Prozent für den Hersteller von Flugzeugteilen Aerostar (ARS, 3,46 Lei, ISIN ROAEROACNOR5) oder gar 11,2 Prozent für den Armaturenhersteller Arm˛tura (ARM, 0,189 Lei, ISIN ROARMAACNOR7).

Banken stark betroffen

Besonders hart traf es die Banken in der vergangenen Woche. Der Aufruf der EZB an die Banken in den Euroländern, keine Dividenden auszuzahlen oder Aktienrückkäufe zu starten, setzte den Bankaktien stark zu. Während die Banca Transilvania, eine Bank mit mehrheitlich rumänischer Kapitalbeteiligung, nur 1,35 Prozent auf Wochensicht verlor, musste die der französischen Société Générale gehörende Banca Română de Dezvoltare (BRD, 11,04 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) schon 4,2 Prozent hinnehmen. Der Kurs der in Wien gelisteten Erste Bank Group (EBS, 75,1 Lei, ISIN AT0000652011) hingegen brachen um 15 Prozent ein. Einzig die kleine Patria Bank (PBK, 0,075 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) legte in der vergangenen Woche zu: plus 3,6 Prozent.

Der März im Rückblick

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Krise trafen die Bukarester Börse hart. Der rumänische Aktienmarkt verlor auf Monatssicht 16,4 Prozent (BET). Der Finanzsektor (BET-FI) scheint nicht einmal der größte Verlierer zu sein mit seinem Monatsrückgang von 13,45 Prozent, dem niedrigsten unter den Indizes – das kann sich aber noch ändern. Mit seinem Minus von 16,24 Prozent stand der ROTX an der Spitze der Verlierer, hier machte sich der starke Rückgang der EBS-Aktien von ehemals 145 Lei je Aktie auf 75 Lei bemerkbar. Der Energiewerte-Index BET-NG verlor durch Notmaßnahmen (Deckelung der Verkaufspreise während des Notstands) 14,3 Prozent an Wert. Der Durchschnitt der Verluste bei den Indizes lag bei 15,35 Prozent. Man darf auf den April gespannt sein.

Devisen

Der rumänische Devisenmarkt verhielt sich in der vergangenen Woche sehr ruhig. Die europäische Gemeinschaftswährung bewegte sich kaum vom Fleck, auf Wochensicht konnte sich der rumänische Leu sogar leicht (plus 0,09 Prozent) gegenüber dem Euro durchsetzen. Nicht so gegenüber dem US-Dollar, der auf Wochensicht 1,79 Prozent zulegte und sich somit an die 4,5-Lei-Grenze herantastet. Solche höheren Ausschläge als beim Euro konnten in den vergangenen Wochen jedoch vermehrt beobachtet werden. Auch auf Monatssicht zeigt sich nicht ein anderes Bild, trotz Krisenanzeichen. Anders als beim Aktienmarkt waren die Kursschwankungen am Devisenmarkt sehr gering. Der Euro verteuerte sich um 0,3 Prozent, der US-Dollar um 1,66 Prozent. Am gestrigen Montag startete der Euro bei 4,8286 Lei, der US-Dollar bei 4,4674 Lei in die neue Handelswoche.


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