Bukarests Börse konnte sich in der durch einen Nationalfeiertag verkürzten Handelswoche nicht richtig entscheiden, in welche Richtung sie gehen wollte. Während der Hauptindex BET die Woche mit einem Minus von 0,17 Prozent abschloss und somit nicht mehr als seine Seitwärtsbewegung erreichte, konnten andere Indizes in dieser Zeit leicht zulegen. Am besten nutzte der Finanzwerte-Index BET-FI die Zeit. Der Index kletterte dabei um 0,86 Prozent. Am anderen Ende der Skala stand der ROTX-Index, ebenso wie der BET und der BETPlus, mit einer Seitwärtsbewegung von unscheinbaren 0,05 Prozent. Der Energiewerte-Index BET-NG legte in der vergangenen Handelswoche 0,18 Prozent zu. Insgesamt war es mit einem Gesamtumsatz von umgerechnet 49,4 Millionen Euro (9,48 Millionen Euro Tagesdurchschnitt) eine eher ruhige Woche an der Bukarester Wertpapierbörse.
Pharma im Fokus – Gewinne im Plus
Besonderes Augenmerk lag in der vergangenen Handelswoche auf den Pharma-Aktien. Mehrere an der Börse gelisteten Pharma-Unternehmen haben ihre Halbjahresberichte vorgelegt. So konnte der Jassyer Hersteller Antibiotice Iaşi (ATB, 0,57 Lei, ISIN ROATBIACNOR9) seinen Absatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 2 Prozent auf 147,2 Millionen Lei steigern. Das hat die Anleger nicht beeindruckt, ATB-Aktien schlossen unverändert zur Vorwoche. Immerhin wurde das staatlich geführte Unternehmen profitabler, der Reingewinn stieg um 17 Prozent auf 19,19 Millionen Lei.
Ropharma (RPH, 0,353 Lei, ISIN ROIAFRACNOR4) meldete für das erste Halbjahr 2017 einen Gewinnsprung von 56 Prozent auf 2,67 Millionen Lei im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Von den Absatzzahlen her jagt das Unternehmen der staatlichen Konkurrenz hinterher: 165,3 Millionen Lei betrugen die Verkaufseinkünfte. Auch hier scheint das Management das Unternehmen auf Profitabilität getrimmt zu haben, die Betriebskosten konnten – laut Meldung – um 5,4 Prozent gedrückt werden. Vorerst reagierten die Aktien eher negativ auf diese Meldungen, sie verloren auf Wochensicht 1,9 Prozent.
Auch Biofarm Bucureşti (BIO, 0,32 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9) verzeichnete im ersten Halbjahr ein sattes Gewinnplus. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 betrug der Gewinnzuwachs 36 Prozent, von 15,2 auf 20,6 Millionen Lei. Den Absatz kurbelte die Unternehmensführung um 19 Prozent nach oben. Allerdings lässt sich die negative Reaktion der Aktien auf den Halbjahresbericht (minus 0,6 Prozent) durch den Anstieg der Betriebskosten um 36 Prozent erklären. Immerhin, BIO-Aktien legten am vergangenen Freitag noch 0,9 Prozent zu.
Die einzigen Pharma-Aktien, die die vergangene Handelswoche mit Kursgewinn abschlossen, waren die des größten rumänischen Herstellers von Generika, Zentiva (SCD, 2,35 Lei, ISIN ROSCDBACNOR8). Allerdings hatte das Unternehmen bereits Anfang August seine Halbjahresergebnisse vorgelegt. Demnach stieg der Reingewinn im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 um 33 Prozent auf 43 Millionen Lei, der Umsatz stieg um 18 Prozent auf 226 Millionen Lei. Die Aktien stiegen nach Bekanntgabe der Ergebnisse um 4 Prozent. Mittlerweile erlebten sie einige Korrekturen nach unten, doch in der vergangenen Woche fingen sich die Aktien wieder und schlossen mit einem Wochenplus von 0,4 Prozent.
Digi und Transelectrica schließen Berichtssaison ab
Der Börsenneuling Digi Communications NV (DIGI, 40,8 Lei, ISIN NL0012294474) und der Stromversorger Transelectrica (TEL, 28,35 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) schlossen die Halbjahres-Berichtssaison ab. Während Digi seinen Umsatz um 12 Prozent steigern und den Gewinn verfünffachen konnte, verzeichnete Transelectrica einen Rückgang des Umsatzes um 5 Prozent und einen Gewinneinbruch um 31 Prozent. Schuld an dieser Entwicklung seien um 10 Prozent niedrigere Transportpreise, die in Rumänien von der Regulierungsbehörde ANRE festgelegt werden. DIGI-Papiere schlossen die Woche mit einem Kursplus von 1,24 Prozent, TEL-Aktien legten 0,89 Prozent zu.
Devisen
Der rumänische Leu gab gegenüber beiden Leitwährungen Euro und US-Dollar in der vergangenen Woche nach. Die europäische Gemeinschaftswährung legte auf Wochensicht 0,22 Prozent zu und näherte sich so wieder der 4,6-Lei-Schwelle. Der US-Dollar legte ähnlich viel zu (plus 0,29 Prozent) und übertraf somit die 3,9-Prozent-Schwelle. Möglich ist nun ein Angriff auf die 4-Lei-Schwelle. Ein Euro kostete zu Beginn dieser Woche 4,5883 Lei, ein US-Dollar lag bei 3,9066 Lei.
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