Die Bukarester Wertpapierbörse startete schon fast gewohnheitsgemäß schwach in die neue Handelswoche. Die Unsicherheit an den europäischen Märkten wegen der Krise in der Ukraine und das Ende der Bieterfrist für den Pharmahersteller Biofarm (BIO, 0,295 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9) haben den Handel vorerst in eine Sackgasse gesteuert. Die Indizes schlossen erst einmal allesamt im Minus, den Handel mit BIO-Aktien ausgenommen, lag der Umsatz bei umgerechnet mageren 3,1 Millionen Euro.
Am Tag darauf stieg der Umsatz durch den regulären Handel bereits auf 8,4 Millionen Euro – und die Indizes legten zu. Der Trend hielt die gesamte Woche an, sodass die Bukarester Wertpapierbörse die Handelswoche mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von umgerechnet 9,45 Millionen Euro schloss– ein ordentlicher Wert für die rumänische Börse. Die ebenfalls steigende Marktkapitalisierung deutete auch auf eine positive Entwicklung am Parkett hin. Sie stieg im Laufe der Woche um gut 300 Millionen Euro auf umgerechnet 29,25 Milliarden Euro an.
Die Indizes legten in der vergangenen Woche unterschiedlich stark zu. Der Markt erholte sich insgesamt recht gut. Nach eher enttäuschenden Entwicklungen in den Vorwochen stieg der BET-C um 58 Punkte auf 3326,04 Punkte. Das entspricht einem Zuwachs von 1,77 Prozent. Stärker legten die Indizes der umsatzstärksten Aktien zu (BET: plus 2,74 Prozent) und der in Zusammenarbeit mit Wien berechnete ROTX-Index (plus 2,1 Prozent). Auch der Energiewerte-Index BET-NG setzte seinen schon seit mehreren Wochen anhaltenden Aufwärtstrend fort und schloss die Woche mit einem Plus von 1,26 Prozent ab. Der Finanzwerte-Index BET-FI indes bildete mit einem Zuwachs von nur 0,64 Prozent das Schlusslicht unter den Indizes.
Das lag vor allem am gemischten Bild bei den SIF-Investmentgesellschaften und am Absturz von SIF Oltenia (SIF5, 1,73 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4). SIF Oltenia hat seine Beteiligung an Biofarm verkauft. Käufer war SIF Muntenia (SIF4, 0,734 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6), die vom Kauf profitieren konnten. SIF4-Aktien legten im Wochenrückblick 1,94 Prozent zu. Auch der Fonds Proprietatea (FP, 0,785 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) erholte sich in der vergangenen Woche. Ebenso die meisten Banken, bis auf Erste Group Bank AG (EBS, 107,5 Lei, ISIN AT0000652011) – sie schlossen um 1,01 Prozent unter dem Vorwochenstand. Allen voran punktete die Banca Transilvania (TLV, 1,915 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Wochenzuwachs von 6,3 Prozent. Für eine angenehme Überraschung sorgte der Flugzeugbauer Aerostar Bacău (ARS, 2,12 Lei, ISIN ROAEROACNOR5). Der Kurs sprang um 17,77 Prozent in die Höhe nach Bekanntgabe verbesserter Quartalsergebnisse.
Rasdaq
Entgegen der Entwicklung am Hauptmarkt konnte der Sekundärmarkt in der vergangenen Woche nicht mehr mithalten. Der Hauptindex Rasdaq-C verlor 20,14 Punkte, das sind 1,4 Prozent. So entfernte sich der Index erneut von der 1450-Punkte-Schwelle. Dabei war der Sekundärmarkt zu Beginn der vergangenen Woche durchgestartet mit guten Umsätzen noch aus dem regulären Handel. Ab Mittwoch aber ließ das Interesse der Anleger merklich nach, sodass die Umsätze auf enttäuschende Levels zurückfielen. Insgesamt wurden am Sekundärmarkt in der vergangenen Woche im Tagesdurchschnitt 0,12 Millionen Euro umgesetzt – immerhin ein Plus von 20 Prozent zur Vorwoche.
Devisen
Der rumänische Leu überraschte die Analysten auch in der vergangenen Handelswoche. Trotz der Spannungen in der Region durch die Krise in der Ukraine wertete sich die rumänische Landeswährung zum Euro leicht auf. Dagegen waren andere Devisen in der Region unter Druck geraten und hatten zum Euro nachgegeben. Der Leu legte 0,1 Prozent zu und schloss die Woche bei einem Stand von 4,4295 Lei für einen Euro. Nur gegen den US-Dollar vermochte sich der Leu nicht durchzusetzen. Die amerikanische Währung legte zum Leu 0,21 Prozent zu und schloss die Woche bei einem Stand von 3,2059 Lei.
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