Bukarests Börse mit gemischten Gefühlen, Banken proben Comeback

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Der rumänische Aktienmarkt erlebte eine Woche gemischter Gefühle. Die Indizes schlossen uneinheitlich, dennoch ließ sich ein leicht positiver Trend erkennen. Denn während Finanz- und Energiewerte mehrheitlich im Minus schlossen, konnten sich die übrigen Marktteilnehmer über – wenn auch leichte – Kursgewinne freuen. Sogar Bankenwerte erlebten ein Comeback. BRD (BRD, 9,81 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) und Banca Transilvania (TLV, 2,76 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) konnten jeweils mehr als 1 Prozent zulegen. Die Erste Bank (EBS, 106 Lei, ISIN AT0000652011) blieb mit einem Wochenplus von 0,9 Prozent knapp dahinter. Die größten Wochengewinner waren jedoch andere. Das Bauunternehmen Transilvania Construcţii (COTR, 34,4 Lei, ISIN ROCOTRACNOR9) legte 9,2 Prozent zu, der Metallverarbeiter VES (VESY, 0,0478 Lei, ISIN ROVESYACNOR8) 8,14 Prozent und das Pharmaunternehmen Zentiva (SCD, 1,88 Lei, ISIN ROSCDBACNOR8) 8,05 Prozent. Mit einem Wochenverlust von 14,7 Prozent bildete der Elektromotorenbauer Electroputere (EPT, 0,036 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) das Schlusslicht in der vergangenen Woche.

Der Handel


Der Handel selbst war nicht berauschend. Der Umsatz bewegte sich in gewohnten Bahnen, der Tagesdurchschnitt lag bei umgerechnet 8,2 Millionen Euro, immerhin 10 Prozent mehr als in der Vorwoche. Der Gesamtumsatz belief sich auf 40,9 Millionen Euro. Die Marktkapitalisierung nahm zuerst ab, in der zweiten Wochenhälfte aber fasste sich der Markt wieder etwas, sodass der Verlust auf Wochensicht nur 0,6 Prozent betrug. Von den Indizes konnten sich vor allem die allgemeinen Indizes behaupten. Der BET, BETPlus und der ROTX-Index schlossen die zweite Mai-Woche mit einem Kursplus, wobei gerade der ROTX-Index die Show stahl mit einem Plus von 0,4 Prozent. Der Finanzwerte-Index verlor 1,4 Prozent, der Energiewerte-Index 0,8 Prozent.

Die Aktien

In der vergangenen Woche veröffentlichten 47 Emittenten am Hauptsegment ihre Quartalsergebnisse. Der mit Abstand am heißesten erwartete Quartalsbericht war jener der OMV-Tochter Petrom (SNP, 23 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9). Das Unternehmen hat im ersten Quartal trotz niedriger Erdölpreise wieder Gewinn geschrieben. 288 Millionen Lei blieben dem Konzern übrig, 17 Prozent weniger als im ersten Quartal 2015. Das vergangene Jahr hatte das Unternehmen zum ersten Mal seit der Übernahme durch OMV Verluste geschrieben. Auf den Aktienkurs hatten die Ergebnisse erst einmal keine sichtbaren Auswirkungen, auf Wochensicht blieb der Kurs stabil, nur am Tag der Ankündigung der Quartalsergebnisse gaben sie etwas nach (minus 0,43 Prozent).

Quartalsergebnisse gab es auch vom Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 22,95 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und dem AKW-Betreiber Nuclearelectrica (SNN, 4,98 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8). Romgaz musste aufgrund rückläufiger Nachfrage für Erdgas und nachlassender Preise einen Gewinnrückgang von 13 Prozent auf 489,3 Millionen Lei hinnehmen. Die Aktien gerieten unter Druck, der Rückgang betrug auf Wochensicht 2,13 Prozent, wobei die Papiere unter die Marke von 23 Lei fielen und sich so dem 52-Wochen-Tief von 22,1 Lei näherten. Nuclearelectrica hingegen konnte von Kostenreduzierungen profitieren, der Gewinn von 66,86 Millionen Lei lag um 88,7 Prozent über dem des Vorjahresquartals. Allerdings schmälert der Rückgang der Betriebserlöse auch die kurzfristigen Aussichten. Alles in allem überzeugten SNN-Papiere die Anleger, die Aktien legten auf Wochensicht 2,04 Prozent zu.

Devisen

Die einheitliche Entwicklung von Euro und US-Dollar hielt nur eine Woche: die vorvergangene. In der zweiten Maiwoche trennten sich die beiden harten Devisen in ihrem Verhältnis zum rumänischen Leu wieder. Zum Euro konnte sich der Leu wieder durchsetzen und die europäische Gemeinschaftswährung unter 4,5 Lei drücken. Am Montag kostete ein Euro demnach 4,4974 Lei, 0,004 Lei weniger als noch vor einer Woche. In derselben Zeit verteuerte sich der US-Dollar um 0,023 Lei. Am Montag wurde die amerikanische Währung mit 3,9632 Lei bewertet. Damit hat der US-Dollar die 3,95-Lei-Marke erst einmal problemlos übertroffen.

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