Bukarests Börse teilt den Optimismus ausländischer Märkte

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bild: sxc.hu

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Dass Spanien in der vergangenen Woche unter den Rettungsschirm geriet, stimmte die internationalen Märkte erst mal euphorisch. Von der überaus guten Stimmung profitierte anscheinend auch die Bukarester Wertpapierbörse BVB. Der Handel legte zu und das nicht nur, weil die vergangene Handelswoche über alle fünf Tage lief. Der durchschnittliche Tagesumsatz stieg von 4 auf 5,2 Millionen Euro, obgleich der Handel deutlich nachgab zur Wochenhälfte. Danach aber fasste sich der Markt wieder, sodass am vergangenen Freitag bei einem Umsatz von umgerechnet knapp 7 Millionen Euro fast so viel wie am Montag derselben Woche gehandelt wurde. Auch die Marktkapitalisierung legte leicht zu, von 16,7 auf 16,9 Milliarden Euro. Anleihen wurden in der vergangenen Woche kaum noch gehandelt.

Indizes und Aktien

Alle wichtigen Indizes schlossen im Plus. Eine besonders gute Performance legte der Finanzwerte-Index BET-FI hin. Bei einem Wochengewinn von 2,28 Prozent fasste der BET-FI wieder jenseits der 20.000-Punkte-Marke festeren Grund. Alle in diesem Index gefassten Emittenten – bis auf SIF Muntenia (SIF4, 0,75 Lei) – konnten zulegen. Sogar die bis dahin nicht so attraktiven Aktien des Ausgleichsfonds Proprietatea (FP, 0,485 Lei) erholten sich leicht und legten um 0,4 Prozent zu.

Der Markt stieg insgesamt um 1,76 Prozent, wie am Hauptindex BET-C abzulesen war. Dieser schloss nur leicht über der 2500-Punkte-Grenze, konnte diese aber dennoch halten. Nicht ganz so gut performte der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index. Dieser legte nur 1,6 Prozent zu und erreicht so nicht die angepeilte 8500-Punkte-Marke. Schuld daran waren vor allem die Aktien des in Schwierigkeiten geratenen Bauunternehmens Impact (IMP, 0,0988 Lei) mit ihrem Kurseinbruch um 14 Prozent und die des Börsenbetreibers BVB (BVB, 24,2 Lei), die um 6 Prozent nachgaben. Auftrieb gab es noch für den in jüngster Vergangenheit eher arg gebeutelten Energiewerte-Index BET-NG. Dieser legte auf Wochensicht 2 Prozent zu und schloss bei 573,31 Punkten. Gestützt wurde die Entwicklung vor allem von den Aktien des Pipeline-Herstellers Condmag (COMI, 0,1184 Lei) der auf Wochensicht 14,8 Prozent zulegte. Zuvor hatten die Aktien allerdings ihr Allzeittief erreicht.

Ausblick

Der Ausgang der Wahlen in Griechenland wird sicher das Thema Nummer 1 auch an der Bukarester Börse sein. Händler erwarten ein wachsendes Interesse seitens der Investoren, wenn sich die Wogen in Griechenland geglättet haben sollten. Die vergangene Handelswoche habe ihnen gezeigt, wie zurückhaltend Anleger sein können. Sie hätten lediglich in Sonderdeals gehandelt, Objekte ihrer Begierde waren dabei nur sogenannte Blue Chips wie die SIF-Investmentgesellschaften, FP oder Petrom (SNP, 0,3745 Lei). Letztere legten auf Wochensicht sogar 5,8 Prozent zu. Das zeige, dass vor allem Fonds noch gewisses Interesse für die Bukarester Wertpapierbörse hätten, hieß es.

Rasdaq

Etwas höhere Umsätze als in der Woche zuvor konnten nicht verhindern, dass der Hauptindex des Sekundärmarktes, Rasdaq-C, erneut ins Trudeln geriet und mit einem leichten Minus (0,03 Prozent) schloss. Zwar hatte der erste Handelstag mit einem außerordentlich hohen Umsatz Hoffnungen aufkeimen lassen, dass der Handel auch hier – wie an der Hauptbörse – Fahrt aufnimmt. Doch der umsatzstarke Tag blieb folgenlos für den Sekundärmarkt.

Devisen

Die rumänische Währung konnte etwas aufatmen in der vergangenen Woche. Der Wechselkurs entspannte sich leicht auf Wochensicht, um 0,07 Prozent. Das scheint nicht viel zu sein, doch so fiel der Euro unter die 4,46-Lei-Marke. Am vergangenen Montag kostete ein Euro 4,4576 Lei. Gegenüber dem US-Dollar machte der Leu noch mehr Boden gut. Auf 1,2 Prozent beläuft sich hier der Kursgewinn. Auch hier fiel die Fremdwährung unter einer psychologischen Grenze der vergangenen Woche. Am Montag kostete ein US-Dollar 3,5303 Lei.


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