Bukarests Wertpapierbörse: Lichtblicke am verlustreichen Aktienhimmel

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Börse wurde auch in der vergangenen Woche Opfer der Unsicherheit an den Aktienmärkten der Region. Es ist die dritte Verlustwoche in Folge. Bei einer ähnlichen Umsatzentwicklung wie in der Woche zuvor wiesen die Indizes unterschiedlich hohe Verluste auf. Am meisten verlor der Finanzwerte-Index BET-FI. Bei einem Verlust von 1005,04 Punkten (3,3 Prozent) fiel der Index wieder unter die 29.000-Punkte-Marke. Der Markt selber verlor nur 0,8 Prozent, der BET-C-Index schloss die Woche bei 3206,25 Punkten. Ähnlich schlecht erging es dem Index der umsatzstärksten Aktien BET, der nach einem Verlust von 0,7 Prozent bei einem Stand von 6331,09 Punkten schloss. Der ROTX-Index verlor 342 Punkte und entfernte sich zunehmend von der 13.000-Punkte-Marke. Der Endstand für den ROTX-Index lag am Freitag bei 12.452,16 Punkten. Auch der Energiewerte-Index BET-NG musste in der vergangenen Woche Verluste einstecken. In der Woche zuvor hatte er noch ein leichtes Plus verzeichnet. Diesmal verlor er 1,51 Punkte (0,23 Prozent) und schloss weiter knapp unter der 650-Punkte-Marke.

Eine Klasse für sich scheint der Hotelbetreiber Calipso SA Oradea (CAOR, 2,3 Lei, ISIN ROCAORACNOR9) zu beanspruchen. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr einen Nettoverlust in Höhe von 6,2 Millionen Lei (1,4 Millionen Euro) erwirtschaftet, um 67 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Allerdings konnte der Umsatz zum Vorjahr auf 12,5 Millionen Lei (2,8 Millionen Euro) fast verdoppelt werden. Dennoch verzeichneten die Aktien des Unternehmens einen steilen Kursanstieg. Allein in der vergangenen Woche gab es ein Plus von über 25 Prozent. Auf den Monat betrachtet betrug der Kursanstieg 52 Prozent. Da das Unternehmen zu 97 Prozent der Investmentgesellschaft SIF Banat Crisana (SIF1, 1,129 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) gehört, ist wohl von einem spekulativen Hintergrund dieser Kursentwicklung auszugehen.

Dennoch waren nicht CAOR-Aktien die Gewinner der Woche. Mit einem Wochenplus von sagenhaften 59 Prozent steht das Hüttenwerk der griechischen Alumil-Gruppe Alumil SA (ALU, 1,175 Lei, ISIN ROALUMACNOR8) an vorderster Stelle auf der Rangliste der Wochengewinner. Die rumänische Tochter hat angekündigt, in diesem Jahr 4,5 Millionen Euro als Dividende ausschütten zu wollen. Das ergibt eine Rendite in Höhe von 0,64 Lei je Aktie. Bei einem Aktienpreis von 1,18 Lei – wie am vergangenen Freitag – steigt die Rendite auf fast 55 Prozent des Aktienpreises. Das Unternehmen hat seit 2010 keine Dividende mehr ausbezahlt. Zuletzt hatte es eine Rendite von 0,08 Lei vom Gewinn von 2009 gegeben. Die Ankündigung brachte den ALU-Aktien das 52-Wochen-Hoch und eine Marktkapitalisierung von umgerechnet 8,2 Millionen Euro. Auch dieses Unternehmen hat im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch verzeichnet, von 0,7 auf 0,22 Millionen Euro. Der Umsatz stieg zum Vorjahr um vier Prozent auf umgerechnet 15,9 Millionen Euro.

Rasdaq

Nur ein außerordentlicher Verkaufsorder über 80.000 Aktien am Hotelbetreiber Granat SA Mangalia (GRAO, 10 Lei, ISIN ROGRAOACNOR0) über umgerechnet 0,25 Millionen Euro am Donnerstag und ein Sonderdeal mit Aktien des Metallverarbeiters Silcom SA Lugoj (STIO, 2,85 Lei, ISIN ROSTIOACNOR4) haben den Umsatz an der Sekundärbörse Rasdaq in der vergangenen Woche ein wenig stützen können. Ansonsten bewegte sich der Aktienumsatz in den üblichen enttäuschenden Bahnen zwischen 0,05 und 0,02 Millionen Euro. Durch die Sonderdeals stieg der durchschnittliche Tagesumsatz auf 0,17 Millionen Euro. Der Hauptindex Rasdaq-C war dankbar für diese Sonderdeals und legte auf Wochensicht erstaunliche 1,48 Prozent zu. Nun scheint die 1400-Punkte-Marke wieder in greifbare Nähe gerückt zu sein.

Devisen

Trotz Krim-Krise konnte sich der rumänische Leu gegenüber dem Euro in der vergangenen Woche behaupten. Experten vermuten eine Intervention der rumänischen Notenbank, da kaum fundamentale Informationen eine Aufwertung der Landeswährung stützen. Der Leu wertete sich um 0,9 Prozent auf 4,4514 Lei je Euro auf. Gleichzeitig legte der US-Dollar im selben Zeitraum gegenüber dem Leu 0,2 Prozent zu. Am  Montag kostete ein US-Dollar 3,2419 Lei.

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