Die Bukarester Wertpapierbörse beschleunigte in der vergangenen Handelswoche den in der Vorwoche eingeleiteten Aufwärtstrend. Der Hauptindex BET-C stieg um satte 6,13 Prozent. Zwei Indizes schafften es, die Woche jenseits ihrer derzeitigen Limits zu schließen.
Die Marktkapitalisierung stieg ebenfalls, um 5,5 Prozent auf umgerechnet 18,9 Milliarden Euro. Der Handel nahm Fahrt auf, im Durchschnitt wurden an der BVB umgerechnet wenig mehr als elf Millionen Euro pro Tag umgesetzt, und das fast ausschließlich mit Aktien.
Indizes und Aktien
Der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index führte in der vergangenen Woche die Hitliste der Zuwächse an, mit einem Wochenplus von 9,46 Prozent. Damit kletterte der Index auch wieder über 9000 Punkte und erreichte somit einen Stand, den er zuletzt Anfang September 2011 erreicht hatte. Wieder waren es die Aktien der Erste Group Bank AG (EBS, 74,4 Lei, ISIN AT0000652011), die die Entwicklung des ROTX maßgeblich stützten. Dabei gab es in der vergangenen Woche auch von den übrigen börsennotierten Banken Unterstützung.
Überraschend wirkte sich der Weggang von Robert Rekkers nach neun Jahren als CEO der Banca Transilvania (TLV, 0,975 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) positiv auf den Aktienkurs aus. Er stieg um 8 Prozent. Fast ebenso viel legten auch die Aktien der Société-Générale-Tochter BRD (BRD, 11,32 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2). Dabei war die Bank erst kürzlich herabgestuft worden. SIF-Aktien setzten den Höhenflug der Vorwoche ebenfalls fort, allerdings sehr uneinheitlich.
Mit einem Wochenplus von 12,12 Prozent führte SIF Muntenia (SIF4, 0,652 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) die Hitliste an. SIF Muntenia hatte angekündigt, sämtliche Suspendierung der Stimmrechte für Aktionäre aufgehoben zu haben, die vermeintlich in Abstimmung agiert hätten – dies infolge des Inkrafttretens des Gesetzes, das die Beteiligungslimitierung bei den SIF-Gesellschaften auf fünf Prozent angehoben hat.
FP-Aktien (FP, 0,4906 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) schließlich legten auf Wochensicht acht Prozent zu. Hier war bekannt geworden, dass die Investmentgesellschaft Manchester Securities Corp. Mit Sitz in New York für umgerechnet 14,5 Millionen Euro bei FP eingestiegen war. Für eine Überraschung sorgten die Pharma-Aktien Zentiva (SCD, 0,995 Lei, ISIN ROSCDBACNOR8), mit einem Wochenplus von 13,7 Prozent.
Aktie der Woche
Es war eindeutig die Woche der Ersten Group Bank AG (EBS, 74,4 Lei, ISIN AT0000652011). Die Bank profitierte von gleich drei guten Neuigkeiten, die sich auf den Kursverlauf positiv auswirkten. Zuerst einmal zahlte die EBS weitere Staatsanleihen zurück, insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Es war die dritte von vier garantierten Anleihen, die zurückgezahlt wurde.
So bekräftigte die Bank ihren bereits in der Vorwoche kundgegebenen Standpunkt, keine weiteren Staatshilfen für die Stärkung der Eigenkapitaldecke in Anspruch nehmen zu wollen. Zweitens behielt die Bank ihre gute Einstufung, trotz Abstufung Österreichs durch die Ratingagentur Standard & Poor’s.
Schließlich gab der Vorstand der Bank einen umfassenden Umbau der Führung ihrer rumänischen Tochter BCR bekannt. Tomas Spurny (46) wurde per 1. April 2012 zum neuen CEO bestellt worden. Er übernimmt von Dominic Bruynseels (51) nach, dessen Mandat ausläuft. Spurny war zuletzt CEO der CIB Bank Hungary. Außerdem werden ein neuer Finanz- und ein Retailvorstand eingesetzt. Die Führungsetage wird somit einer Verjüngungskur unterzogen. Anleger belohnten die guten Nachrichten mit einem Kursfeuerwerk. Die EBS-Aktie legte auf Wochensicht 15,2 Prozent zu.
Rasdaq
Analog zur Hauptbörse erlebte auch der Sekundärmarkt ein sattes Umsatzplus im Vergleich zur Vorwoche. Umgerechnet 90.000 Euro wurden täglich am Rasdaq-Markt umgesetzt. Das waren 63 Prozent mehr als in der Woche zuvor. Dabei waren es ganz normale Kauf- und Verkaufstransaktionen, die das Marktgeschehen bestimmten. Anders als sonst, wenn Sonderdeals den Umsatz bilden. Der Hauptindex Rasdaq-C legte auf Wochensicht 1,18 Prozent zu und machte somit den Verlust der Vorwoche mehr als wett.
Devisen
Eine gute Woche erlebte auch die rumänische Landeswährung. Vor allem half dabei wohl das Erstarken des Euro zum US-Dollar, im Verhältnis des Leu zur amerikanischen Währung wieder etwas Boden gut zu machen. Gegenüber dem Greenback legte der Leu nämlich auf Wochensicht 1,9 Prozent zu, dreimal stärker als in der Vorwoche. Am vergangenen Montag kostete ein US-Dollar 3,3024 Lei. Und zum Euro konnte der Leu nur 0,18 Prozent zulegen. Das entspricht knapp der Hälfte des Kursrückganges der Vorwoche.
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