Bukarest – Die Buchhandelskette Cărtureşti eröffnet in zwei bis drei Wochen eine weitere Filiale im Einkaufszentrum AFI Palace Cotroceni in Bukarest. In die neue Buchhandlung, die dem Konzept der Cărtureşti-Buchhandlungen - Buchverkauf mit Teestube – entspricht, sollen rund 200.000 Euro investiert werden, teilte Geschäftsinhaberin Nicoleta Dumitru mit.
Die Cărtureşti-Kette hält im Moment zwölf Filialen. Die neue Filiale im Einkaufszentrum AFI Palace wird die erste in der Hauptstadt sein, die in einem Einkaufszentrum eröffnet wird.
„Es ist wichtig, auch in anderen Gebieten von Bukarest präsent zu sein, nicht nur in der Innenstadt“, sagte Dumitru. Bis zum Jahresende erwartet sie einen Umsatz von sieben Millionen Euro. Das Einkaufszentrum AFI Palace Cotroceni, das im November 2009 eröffnete, verzeichnete im letzten Jahr durchschnittlich 50.000 Besucher pro Werktag, 70.000 bis 80.000 am Wochenende.
Die Cărtureşti-Kette arbeitet mit rund 300 Lieferanten aus dem In- und Ausland zusammen. Entsprechend der Informationen auf der Firmenwebseite und kürzlicher Stellungnahmen werden rund 60 Prozent der Einnahmen über den Buchverkauf erzielt. Laut dem Finanzministerium hat die Cărtureşti-Kette im letzten Jahr einen Umsatz von über 6,4 Millionen Euro und einen Verlust von 109.000 Euro bei 159 Angestellten. Seit 2006 hat Cărtureşti seinen Umsatz jedes Jahr verdoppelt, 2009 ist er jedoch infolge der Wirtschaftskrise und der sinkenden Nachfrage nach Büchern um fast das Dreifache gesunken, so die Daten des Finanzministeriums.
Der Buchhandel in Rumänien floriert im EU-Vergleich nur wenig. Der Marktwert des Buchhandels liegt bei etwa 80 bis 100 Millionen Euro.
Der rumänische Buchhandel ist nicht reguliert, daher stellten ausländische Händler, deren Geschäftsmodelle in anderen Ländern Anwendung finden, die Eröffnung von Filialen in Rumänien in der Vergangenheit oft ein.
Zudem gibt es auf dem Lokalmarkt im Sektor Buchvertrieb kaum Geschäftsallianzen, wie etwa in Deutschland oder in Frankreich. Zu den einheimischen Buchhändlern gehören Ketten wie „Diverta“ und „Humanitas“, aber auch die „Compania de Libr²rii Bucure{ti”.