Bukarest - Die neue Mitte-Links-Regierung scheint in punkto umstrittener Förderprojekte umzudenken: Waren Sozis und Liberale bis jüngst noch Sturm gegen den Goldabbau im siebenbürgischen Roşia Montană und die Privatisierung der größten Kupfermine des Landes, CupruMin, gelaufen, so schlägt Wirtschaftsminister Daniel Chiţoiu inzwischen neue Töne an: Er sei überzeugt, dass das Goldprojekt in Roşia Montană noch bis Jahresende anlaufen werde – es sei schließlich im Interesse des Landes, auf die Nutzung seiner Ressourcen zu setzen, sagte Chiţoiu am Wochenende während eines Wahlkampfbesuchs vor Ort. Er werde gemeinsam mit Umweltministerin Rovana Plumb (PSD), die über die einschlägigen Zulassungen zu befinden hat, in diesem Sinn auch verschiedene „Garantien“ überlegen, die der Investor bieten müsse – danach könne ein endgültiger Beschluss über den Goldabbau in Roşia Montană gefasst werden.
Bezüglich der im Frühjahr gescheiterten Privatisierung der Kupfermine CupruMin sagte der Wirtschaftsminister, dass sein Ressort ein neues Privatisierungsverfahren einleiten werde. Sollte sich allerdings kein Investor für CupruMin finden, so könnte die Kupfermine letztlich in den Besitz des Kreisrats Alba übergehen, so Chiţoiu.
Die Aussage des Wirtschaftsministers erboste den Umweltschutzverein Alburnus Maior derart, dass er in einem offenen Schreiben an Premier Victor Ponta Chiţoius umgehende Entlassung forderte.