Hermannstadt - Der Automobilzulieferer Continental investiert 35 Millionen Euro in die Erweiterung seines Standorts Hermannstadt/Sibiu. Am Donnerstag feierte das Unternehmen Richtfest für das im Bau befindliche Modul IV, das im Februar 2012 in Betrieb gehen soll. Nach Angaben der Standortleitung sollen 500 neue Arbeitsplätze entstehen. Der Umsatz am Standort soll von 70 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 300 Millionen 2016 steigen.
Der Erweiterungsbau umfasst eine Fläche von 9400 Quadratmetern. In ihm werden neue Produktionslinien sowie Büros und eine Mitarbeiterkantine untergebracht. Produziert werden sollen in der neuen Halle Getriebesteuerungen für Ford und Renault sowie Body Control-Module für Mercedes Benz.
Nach der Fertigstellung der neuen Halle habe Continental rund 145 Millionen Euro in Hermannstadt investiert, sagte Oswald Kolb, Generaldirektor von Continental Automotive Systems Sibiu. Der Hermannstädter Bürgermeister Klaus Johannis dankte der Unternehmensleitung für das Vertrauen in den Standort. Continental habe 2004 zu den ersten Unternehmen gehört, die sich im damals neu gegründeten Industriepark West ansiedelten.
In der nahen Zukunft solle die Zahl der Arbeitsplätze von jetzt 1800 auf 2300 steigen, so Kolb. Diese Arbeitsplätze seien hochqualifiziert. Derzeit beschäftigt Continental 700 Ingenieure in Hermannstadt, 450 Ingenieure arbeiten im Forschungszentrum und 250 in der Produktion. Hinzu kommen 950 Angestellte in der Produktion sowie 150 in Logistik und Verwaltung. Rund 350 Ingenieure haben laut Kolb ihren Abschluss an der Hermann-Oberth-Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Lucian-Blaga-Universität absolviert, mit der das Unternehmen eng zusammen arbeitet.
Kreisratspräsident Martin Bottesch nannte diese Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft beispielhaft. Der deutsche Generalkonsul in Hermannstadt, Thomas Gerlach, bezeichnete Continental als „Vorzeigebetrieb“. Diese und weitere Gäste des Richtfestes führte Kolb anschließend durch eine Produktionshalle, in der elektronische Komponenten für die Fahrzeugsicherheit hergestellt werden. Rund eine Million Kontrollmodule verlassen jeden Monat die Hermannstädter Fabrik, darunter Steuerungssysteme für Sitze und Türen, Airbags und Motoren.
Continental unterhält in Rumänien drei Forschungszentren und acht Produktionsstätten, darunter in Arad, Jassy/Iași, Kronstadt/Brașov und Temeswar/Timișoara. Bisher wurden nach Unternehmensangaben 500 Millionen Euro im Land investiert. Derzeit beschäftigt der Konzern mehr als 10.000 Mitarbeiter möchte bis Ende 2013 jedoch weitere 2000 Personen anstellen. Hierfür stehen weiter Investitionen in Großkarol/Carei, Temeswar und Kronstadt an. In Rumänien ist Continental mit seinen Sparten Automotive, Gummi sowie fünf weiteren Unternehmenseinheiten vertreten.