Bukarest (ADZ) - Die Bundesrepublik Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Rumäniens. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden belief sich das Volumen des bilateralen Handels zwischen Deutschland und Rumänien 2010 auf 14,119 Milliarden Euro und war damit um 17,02 Prozent größer als ein Jahr davor (2009: 12,065 Milliarden Lei). Das teilte das rumänische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Umwelt am Mittwoch mit.
Das Defizit in der Handelsbilanz mit Deutschland belief sich auf 744,7 Millionen Euro (plus 1,38 Prozent).
Rumänien exportierte im vergangenen Jahr nach Deutschland Güter im Wert von 6,68 Milliarden Euro (plus 18,03 Prozent gegenüber 2009). Die Importe aus Deutschland beliefen sich auf 7,43 Milliarden Euro (plus 16,2 Prozent).
Die wichtigsten deutsche Märkte für die rumänischen Ausfuhren waren Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Auf diese drei Bundesländer entfielen 70,5 Prozent der rumänischen Deutschland-Exporte und 56 Prozent des gesamten bilateralen Handelsvolumens. Rund 60,3 Prozent der Exporte (etwa 4,04 Milliarden Euro) waren Maschinen, Ausrüstungen, Zulieferungen für Maschinenbauindustrie, für die Elektrotechnik- und Elektronikindustrie sowie Kraftfahrzeuge und Autoteile. Im Jahr 2010 stiegen die Lieferungen der Autoindustrie (einschließlich Kfz-Teile) um 40 Prozent auf 28,53 Prozent der Gesamtausfuhren und erreichten einen Rekordwert von 1,9 Milliarden Euro. Die Dacia-Exporte schrumpften dabei um 25 bis 30 Prozent gegenüber 2009, was nahelegt, dass dieser Zuwachs bei den Kfz-Zulieferern zu suchen ist.
Die rumänischen Ausfuhren von elektronischen und elektrotechnischen Apparaten und Ausrüstungen (einschließlich Teile) machten 18,39 Prozent der Gesamtausfuhren 2010 aus (1,24 Milliarden Euro) und stiegen damit um 52,3 Prozent gegenüber 2009. Im vergangenen Jahr wurde Deutschland auch zum wichtigsten Absatzmarkt für die rumänische Möbleindustrie. Rumänien lieferte Möbel im Wert von 215 Millionen Euro nach Deutschland, um 24,3 Prozent mehr als 2009. Auch die Exporte von Kunststoff- und Kautschukerzeugnissen stiegen um 42,4 Prozent auf etwa 319 Millionen Euro.
Wichtigste Exporteure sind dabei der Reifenhersteller Continental und die Zulieferer von Plastik- und Kautschukteilen für die Autoindustrie. Ende vergangenen Jahres gab es in Rumänien insgesamt 18.069 Gesellschaften mit deutscher Kapitalbeteiligung. Das gezeichnete Gesellschaftskapital dieser Firmen belief sich auf 4,37 Milliarden Euro (15,47 Prozent des gesamten in Rumänien investierten ausländischen Kapitals).