Bukarest (ADZ) - Das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr wird Budgetminister Liviu Voinea zufolge weit über den Erwartungen liegen, auf welchen der Haushaltsentwurf der rumänischen Regierung basiert. Bei einer Konferenz zur Rolle von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) für die Wiederankurbelung der rumänischen Wirtschaft erklärte Voinea, dass die Krise vorüber sei. Die Bevölkerung sollte mit Vertrauen konsumieren, Firmen sollten investieren und Banken Kredite vergeben. Der Staat werde seinerseits in diesem Jahr die Investitionen um eine Milliarde Euro anheben, aufgrund billigeren Finanzierungsmöglichkeiten mehr Geld in der Wirtschaft lassen – zum Beispiel wird ab Juli der investierte Gewinn nicht mehr besteuert – und weder die wirtschaftspolitischen Fehler bis 2008, noch die brutalen Anpassungsmaßnahmen von 2009 und 2010 wiederholen.
Die Einführung des Euro, die für den 1. Januar 2019 anvisiert wird, sieht der Budgetminister als ein Zeichen der Stabilität für das geschäftliche Umfeld, für KMU werde damit das Wechselkursrisiko wegfallen. Im Rahmen der gleichen Konferenz erklärte der Präsident der CEC-Bank und Vorsitzender des rumänischen Bankenverbands (ARB), Radu Graţian Gheţea, dass die Kredite für Unternehmen sich in Zukunft verbilligen werden, zumal einige Banken noch sehr hohe Zinsen für Firmenkredite verlangen. Eine Wiederholung des hohen Wirtschaftswachstums wie in den Vorkrisenjahren erwartet Gheţea nicht, es gebe aber durchaus Anzeichen eines möglichen Booms in der Landwirtschaft, wo das Potenzial Rumäniens sehr hoch ist. Weitere Teilnehmer an der Konferenz wiesen auch darauf hin, dass Unternehmer weiterhin nur schwierig voraussagen können, wann und ob ihre Geschäftspartner Rechnungen begleichen bzw. ob sie diese vollständig bezahlen. Auch sei es schwierig, ausgebildete Fachkräfte zu finden. Auf Firmen kämen hohe Ausbildungskosten zu, es sei durchaus mühevoll mit internationalen Großunternehmen in einigen Bereichen, beispielsweise beim Marketing oder in der Finanzberatung, Schritt zu halten.