Die MiCA-Verordnung: Ein Meilenstein für die Regulierung von Kryptowährungen in Europa

Die europäische Verordnung über die Märkte für Krypto-Assets („Markets in Crypto-Assets“ oder „MiCA“) wurde am Donnerstag, den 20. April 2023, vom Europäischen Parlament verabschiedet. Das Inkrafttreten der Verordnung wurde ursprünglich für Mitte 2023 erwartet. Es wird jedoch auf Ende 2024 (spätestens) verschoben.

Die MiCA-Verordnung wird in der gesamten Europäischen Union (EU) direkt Anwendung finden, ohne dass nationale Umsetzungsgesetze erforderlich werden. Damit wird der Grundsatz des Verbraucherschutzes gewahrt und ein effektiver sowie harmonisierter Zugang zu den innovativen Krypto-Asset-Märkten innerhalb des Binnenmarkts sichergestellt. Es folgt eine Zusammenfassung der Grundsätze.

Ausgangspunkt

Die MiCA-Verordnung ist ein wichtiges Ereignis für die Kryptowährungsbranche und für alle Unternehmen, die in diesem Sektor tätig sind. Die Verordnung zielt darauf ab, einheitliche Standards für den Schutz von Verbrauchern und Investoren und eine solide rechtliche Grundlage für Unternehmen im Krypto-Markt zu schaffen. 

Regelungszweck

Zu den wesentlichen Zielen der Verordnung gehören unter anderem:

  • die Gewährleistung von Rechtssicherheit durch die Schaffung eines soliden rechtlichen Rahmens für Krypto-Assets, die nicht durch bestehende Finanzdienstleistungsgesetze abgedeckt sind;
  • die Unterstützung von Innovation und fairem Wettbewerb durch die Schaffung eines sicheren und angemessenen Rahmens zur Förderung der Entwicklung von Krypto-Assets;
  • der Schutz von Verbrauchern, Investoren und Marktintegrität unter Berücksichtigung der Risiken im Zusammenhang mit Krypto-Assets;
  • die Gewährleistung der Finanzstabilität durch die Einführung von Schutzmaßnahmen zur Bewältigung potenzieller Risiken für die Finanzstabilität.

Nationale Autorisierung für Krypto-Anbieter, strenge Anforderungen an Verbraucherschutz und Information

Ein zentraler Aspekt der Verordnung ist die Regulierung von Krypto-Service-Anbietern, einschließlich Krypto-Börsen, Wallet-Anbietern und anderen Unternehmen, die Kryptowährungen verwalten. Diese Unternehmen müssen von nationalen Regulierungsbehörden autorisiert werden und müssen strenge Anforderungen in Bezug auf Themen wie Verwahrung, Kapitalanforderungen, Governance und Initial Coin Offerings („ICOs“) erfüllen. Die Regulierung von Krypto-Service-Anbietern ist ein wichtiger Schritt, um den Verbraucherschutz und die Sicherheit von Kryptowährungen zu gewährleisten. 

Dienstleister im Bereich der Kryptowährungen, die Mining betreiben, haben bekanntlich hohe CO2-Fußabdrücke. Daher werden diese zusätzlich zur Bekanntgabe ihres Energieverbrauchs verpflichtet werden.

Krypto-Assets im Anwendungsbereich der MiCA 

Die Verordnung wird verschiedene Arten von Krypto-Assets, einschließlich Kryptowährungen, Stablecoins und Utility-Tokens, umfassen. Die Regulierung dieser Krypto-Assets wird dazu beitragen, eine einheitliche Herangehensweise innerhalb der EU zu schaffen und die Regulierung von Krypto-Assets zu harmonisieren.

Ferner wird die Verordnung es den nationalen Regulierungsbehörden ermöglichen, die Anforderungen für die verschiedenen Arten von Krypto-Assets zu differenzieren, um sicherzustellen, dass die Regulierung auf die spezifischen Merkmale jedes Krypto-Assets zugeschnitten ist. Darüber hinaus wird die Verordnung bestimmte Anforderungen für alle Krypto-Assets festlegen, unabhängig von ihrer Art. Dies wird unter anderem Anforderungen an die Transparenz und Offenlegung von Informationen sowie an die Governance-Strukturen von Emittenten von Krypto-Assets umfassen.

Initial Coin Offerings – Bessere Regulierung

Die MiCA-Verordnung soll die Transparenz und Integrität von ICOs erhöhen, indem sie klare Anforderungen an die Emittenten stellt. Unternehmen, die in der EU ICOs durchführen möchten, müssen eine Reihe von Vorschriften einhalten, einschließlich der Offenlegung von Informationen über das ICO, der Pflicht zur Einhaltung von Anti-Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsbestimmungen sowie der Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen.

Fazit

Die MiCA-Verordnung erscheint für die Erreichung der gesetzten Ziele, insbesondere Verbraucherschutz und -Information, Marktintegrität und Finanzstabilität, aber auch die Verhinderung von Manipulationen, Geldwäsche und Terrorismusfinanizierung, geeignet.

Insgesamt hat die Verordnung das Potenzial, den Krypto-Markt in Europa auf ein neues Niveau zu heben und den Verbraucherschutz und die Sicherheit von Kryptowährungen zu verbessern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Verordnung auch einige Herausforderungen mit sich bringen kann, insbesondere für kleinere Unternehmen, die möglicherweise Schwierigkeiten haben könnten, die Anforderungen der Verordnung zu erfüllen. Nichtsdestotrotz ist die MiCA-Verordnung ein wichtiger Schritt in Richtung einer geregelten und stabilen Krypto-Industrie in Europa.


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