Die Republik Moldau, oder kurz Moldawien, steht oft eher im Hintergrund, wobei für viele der Name Moldau auf den Nebenfluss der Elbe in Tschechien oder das Gebiet mit demselben Namen innerhalb Rumäniens hinweist. Die Republik Moldau ist aber nicht nur das ärmste Land Europas, steht nicht nur für Kommunismus und Korruption, sondern auch für Kulturen- und Sprachenvielfalt, für Wachstum und vor allem für anlockende Investmentopportunitäten.
Der südosteuropäische Staat, der im Westen an Rumänien grenzt, wurde Ende des Zweiten Weltkriegs Mitglied der Sowjetunion. Obwohl die Republik Moldau seit 1991 ein eigenständiges Land ist, hat es immer noch mit Altlasten aus Sowjetzeiten zu kämpfen und steht zurzeit auf ungewissem Grund zwischen postsowjetischen Ländern und der Europäischer Union.
Hinzu kommt der Transnistrien-Konflikt: die teils bewaffnete Auseinandersetzung zwischen der Republik Moldau und dem De-facto-Regime in Tiraspol. Politische Probleme erschweren ebenfalls die Weiterentwicklung des Landes. Seit April 2009 kommt es immer wieder zu Ausschreitungen, da der kommunistischen Partei Wahlbetrug vorgeworfen wird.
Wie wirken sich aber die sowjetische Prägung, der Transnistrien-Konflikt, die politische Ungewissheit und die Korruption auf die Wirtschaft aus?
Wie man der Studie der Mattig-Gruppe Bukarest, „Länderprofil Moldawien“ vom Februar 2012 entnehmen kann, hat die Übergangsphase von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft rund zehn Jahre gedauert, wobei das Land nach der Unabhängigkeit sieben Jahre in Folge einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) hinnehmen musste. In der Zeitspanne 2000-2008 hat Moldawien aber jedes Jahr Wirtschaftswachstum aufgewiesen. Dieses Wachstum verleiht eine erste Hoffnung. Dazu kommen die internationalen Organisationen, denen das Land angehört und verschiedenartige sektorale Programme hinzu; diese zielen auf die Förderung der einheimischen Wirtschaft und vor allem auf die Optimierung des landwirtschaftlichen Sektors, der einen komparativen Konkurrenzvorteil für das Land darstellt. Zum Auf- und Ausbau von Verkehrswegen, Krankenhäusern und Schulen hat Moldawien mit der EU, der Weltbank und anderen Geberstaaten ein Abkommen über Beihilfen von 2,6 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Mittels der Autonomen Handelspräferenzen wird der freie Zugang aller Güter aus der Republik Moldau zu den EU-Märkten gewährt, sodass trotz des Exportrückgangs 2009, die Ausfuhren langfristig einen steigenden Trend aufweisen. Dank der autonomen Handelspräferenzen haben auch die ausländischen Direktinvestitionen bis 2008 rasant zugenommen.
Die Freihandelszonen (FHZ) sind ebenfalls Träger der wirtschaftlichen Entwicklung. Es handelt sich um Gebiete Moldawiens, die aus ökonomischer Sicht vom restlichen Territorium getrennt sind, wobei für inländische und ausländische Investoren präferenzielle Regelungen gelten. Die sieben Freihandelszonen und die beiden Flughäfen „Mărculeşti“ und „Giurgiuleşti“ visieren das sozioökonomische Wohl bestimmter Orte und einschließlich des Landes an. Genauer, bieten die Freihandelszonen den Investoren ökonomische Vorteile, wie zum Beispiel: präferenzielle Zollgebühren, niedrige Körperschaftssteuer, Verbrauchssteuer und Mehrwertsteuer. Beispiels-weise sind Waren und Dienstleistungen, welche in die FHZ eingeführt werden, sowie auch Waren und Dienstleistungen, welche aus den FHZ außerhalb der Republik Moldau oder in andere FHZ ausgeführt werden, von den Zollgebühren, außer der Gebühr für Zollprozeduren, ausgeschlossen. Dazu kommen auch noch andere präferenzielle Bedingungen hinzu.
Die Kosten für einen Geschäftsstart liegen, im Verhältnis zu den Lohnkosten, über dem EU-Durchschnitt. Vom benötigten Zeitaufwand für die Unternehmensgründung her, steht die Republik Moldau mit 8 bis 13 Tagen besser da als Länder wie Rumänien, Deutschland, Österreich, Polen u. a. Dazu kommt noch die anlockende Körperschaftssteuer hinzu; bis 2012 hat sie null Prozent betragen, wobei sie ab 2012 12 Prozent vom steuerpflichtigen Einkommen beträgt. Dieser Steuersatz ist immerhin niedriger als in Österreich (25 Prozent), Rumänien (16 Prozent) oder Deutschland (15 Prozent).
Das Wirtschaftswachstum, die Förderprogramme, die Freihandelszonen, die steuerlichen Vorteile, die schnelle Firmengründung locken Investoren an, die zum Beispiel im Walnuss-Sektor, in der Weinindustrie oder in der Zuckerindustrie tätig sind. Investmentopportunitäten gibt es auch im Bereich der alternativen Energie und der Atomenergie, da dieses Marktsegment noch kaum ausgeschöpft wurde. Zusätzlich stellt die Sprachenvielfalt, welche dank verschiedener Volksgruppen wie Ukrainer, Bulgaren, Rumänen und Russen vorhanden ist, einen Vorteil dar.
Wenn noch vor ein paar Jahren Moldawien völlig im Hintergrund stand, gibt es mittlerweile Vorreiter, die den moldawischen Markt betreten haben und zum Wirtschaftswachstum des Landes beitragen. Hauptsache ist, die Balance zwischen Risiken und Vorteilen zu finden und den richtigen Expansionspartner zu wählen.
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