Temeswar - Immer mehr Touristen aus Rumänien, vor allem aus dem Banat, zieht es in die Wojwodina – sei es für einen Wochenendausflug, bei dem man sich das schöne Novi Sad an der Donau anschaut, sei es als Badeerlebnis oder als Radler-Erfahrung. „Immer mehr“ weiß Lazar Manojlovici, der Generalkonsul Serbiens in Temeswar, genau in Zahlen zu deuten: Um 17 Prozent ist die Anzahl der Touristen aus Rumänien im Vorjahr im Vergleich zu 2014 gestiegen. Überhaupt ist der Landesteil Serbiens, der an der Grenze zu Rumänien liegt, für Touristen allgemein interessanter geworden, immerhin ist der Anstieg deren Zahl um 11 Prozent in derselben Zeitspanne ersichtlich geworden.
Um diese Zahlen und um eine noch bessere Vermarktung der den Banatern sowieso am Herzen liegende Wojwodina ging es am 15. Juli bei der Präsentation dieses serbischen Landesteils in Temeswar. Ortschaften und Attraktionen, von Klöstern bis zu Museen, Festivals und Gastronomie – das alles wurde in den Mittelpunkt der Präsentation gestellt. Zu diesem Zweck ist eine mehrköpfige Delegation aus der serbischen Provinz angereist. Anwesend waren die Vertreter der Tourismusbüros aus den verschiedenen Städten. Leiter der Delegation war Ivan Djokovic, der Vizepräsident der Regierung der autonomen Region, zuständig für Wirtschaft und Tourismus.
Dieser hat auf die schon bestehenden Kooperationen hingewiesen sowie auf die steigende Attraktivität der Region für die Touristen aus Rumänien. „So ist in der ersten Jahreshälfte eine steigende Anzahl der gebuchten Zimmer zu verzeichnen, aber auch der Handel hat zugenommen“, erklärte Ivan Djokovic.
Vor allem für die Temeswarer, die sich für Wochenendexkursionen außerhalb des Landes interessieren, kann die Wojwdina interessant sein: In vier Stunden ist auch der entlegenste Ort der Region erreichbar.
Zu den angepeilten Zielen zählen Städte wie Werschetz/Vršac, direkt an der Grenze gelegen, Weißkirchen/Bela Crkva oder Kovin. Novi Sad ist dank seiner Geschichte, der Architektur und des reichen kulturellen Angebots schon selbstverständlich ein Reiseziel, auch wenn es etwas weiter liegt.
Die 140 Kilometer von Temeswar aus nimmt man gern in Kauf, wenn man sich die Stadt, deren Glanz schon in der Habsburgermonarchie bekannt war, anschauen will. Die römisch-katholische Kirche, die serbisch-orthodoxe Kirche sowie die Synagoge sprechen von der Multikulturalität der Stadt und der Region und stehen auf jeden Fall auf der Karte des Besuchers. Ebenso wie die Festung Peterwardein/Petrovaradin aus dem 17. Jahrhundert, geschichtsträchtig und zugleich malerisch schön an der Donau gelegen. Seit mehreren Jahren stellt auch das Festival „Exit“ einen Anziehungspunkt dar.
Des Weiteren wurde für den Badetourismus in Palic und Weißkirchen sowie für den religiösen Tourismus in Fruška Gora, dem Mittelgebirge südlich von Novi Sad, geworben. Im Nationalpark Fruška Gora gibt es nämlich über ein Dutzend mittelalterlicher serbischer Klöster. Auch für die Anhänger eines aktiven Tourismus sind Möglichkeiten gegeben, so können zum Beispiel Radler auf ihre Kosten kommen. Bei der Präsentation der Wirtschaftsdelegation waren Vertreter der Lokalverwaltung und von wirtschaftlichen Organisationen sowie des diplomatischen Korps aus Temeswar anwesend.