Bukarest (ADZ) - Das Bukarester Wasserversorgungsunternehmen Apa Nova, welches der französischen Veolia-Gruppe angehört und in Bukarest das Monopol über Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung hält, steht im Verdacht ungerechtfertigt und in Absprache mit Beamten des Bürgermeisteramts der Hauptstadt sowie des ersten Verwaltungsbezirks, Preise erhöht zu haben. Die Antikorruptionsbehörde DNA-Ploieşti hat am Donnerstag Dokumente vom Bukarester Oberbürgermeisteramt, dem Rathaus des ersten Verwaltungsbezirks sowie dem Unternehmenssitz von Apa Nova entnommen.
Konkret wird wegen unerlaubter Einflussnahme und Bestechung gegen einen Vertreter des Unternehmens sowie zwei Beamte ermittelt. Die Taten sollen zwischen 2008 und 2015 erfolgt sein. Apa-Nova-Direktor, Epsică Chiru, bestätigte die Untersuchung, erklärte aber auch, dass die Konzessionierung der Bukarester Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung an das Unternehmen transparent verlaufen sei. Das französische Unternehmen Veolia, mit 73,69 Prozent Hauptanteilseigner an Apa Nova (die Stadt Bukarest hält 16,31 Prozent), wurde im Jahr 2000 über das rumänische Tochterunternehmen für 25 Jahre mit der Trinkwasserversorgung sowie der Abwasserentsorgung in der rumänischen Hauptstadt beauftragt. Mehrere Medienberichte weisen darauf hin, dass seit dem Jahr 2000 die Kosten für die Wasserversorgung in Bukarest um das 15 bis 17-fache gestiegen sind, während sich die Konsumpreise durchschnittlich lediglich vervierfacht haben.