Temeswar (ADZ) - Bis zu 200 Millionen Euro will der niederbayerische Kfz-Zulieferer Dräxlmaier in seinen Temeswarer Standort in den kommenden sechs Jahren investieren und dabei über 1000 neue Arbeitsplätze schaffen. Am Montag stellte das Unternehmen in Anwesenheit des auf Abschiedstour im Banat weilenden deutschen Botschafters, Cord Meier-Klodt, sowie der Vertreter der Temeswarer und Temescher Kommunalverwaltung ihre diesbezüglichen Pläne vor. In Temeswar, wo Dräxlmaier seit Mitte der 1990er Jahre präsent ist, sollen unter anderem Batterien für Elektroautos gebaut werden. Der Standort an der Stan-Vidrighin-Straße soll dafür stark ausgebaut werden, entsprechende Anträge zur Genehmigung der Bebauungspläne hat das Unternehmen bereits beim Temeswarer Bürgermeisteramt eingereicht. Geplant sind mehrere neue Gebäude, darunter Werkhallen mit einer Gesamtfläche von 40.000 Quadratmetern. Ein Forschungszentrum im Bereich der Elektromobilität soll hinzukommen. Die Produktion von Akkus für Elektroautos müsste 2022 starten.
Die Temeswarer Dräxlmaier-Niederlassung werde durch innovative Projekte im Bereich der E-Mobilität über 1000 neue Arbeitsplätze für Spitzenfachleute aus der Branche schaffen und Produktionsverfahren einsetzen, die den weltweit höchsten Standards in der Automobilbranche entsprechen, sagte Dräxlmaier-Generaldirektor Dr. Alexander Schubel am Montag. Das Unternehmen setze auf die solide Partnerschaft mit den Lokalbehörden, man sei ein traditionsreicher Partner der Temeswarer Gemeinschaft. Bürgermeister Dominic Fritz erklärte, dass seine Verwaltung alle Investitionen in grüne, umweltfreundliche Technologien unterstütze und er froh darüber sei, dass die Dräxlmaier-Gruppe Temeswar als Standort ihrer neuesten Entwicklungspläne ausgewählt habe. Die geplante Investition werde sich positiv auf die Temeswarer Wirtschaft und auf das Bildungswesen auswirken.
Deutschlands Botschafter Meier-Klodt sagte, dass die deutsche Wirtschaft bereit sei, den kommenden Technologie-Zyklus in Rumäniens Autoindustrie nachhaltig mitzuprägen, die von Dräxlmaier angekündigten Investitionen seien hierfür der beste Beweis. Diese hohe Investition sichere den Fortbestand des Unternehmens an seinem Temeswarer Standort und beweise, dass es dem Wirtschaftsstandort Temeswar und insgesamt der Region vertraue.
Das 1958 gegründete Familienunternehmen aus Vilsbiburg gehört zu den größten deutschen Investoren in Rumänien, es betreibt Produktions- und Forschungseinrichtungen in Temeswar, Hunedoara, Sathmar/Satu Mare, Zeiden/Codlea und Piteşti und zählt weiterhin zu den größten Arbeitgebern des Landes. In Rumänien produziert Dräxlmaier vor allem Bordnetze und Kabelbäume für verschiedene deutsche Automobilhersteller, lässt aber auch neue Produkte entwickeln.