Bukarest (ADZ) - Der Betreiber des Atomkraftwerks Cernavodă, die staatliche Nuclearelectrica, sucht dringend Investoren, die sich am Bau der Reaktoren 3 und 4 beteiligen wollen. Nuclearelectrica sei deshalb bereit, nicht nur auf Atomkraft spezialisierte Gesellschaften, sondern auch Energiehändler, Banken, Investmentfonds und „jede große Gesellschaft“, die gewisse Bedingungen erfüllt, in dem Projekt zu akzeptieren. Absichtsbriefe können bis zum 15. Dezember hinterlegt werden.
Nachdem sich die Konzerne CEZ (Tschechien), RWE (Deutschland), Iberdrola (Spanien) und GDF Suez (Frankreich/Belgien) zurückgezogen haben, sind an der Projektgesellschaft EnergoNuclear nur noch Nuclearelectrica (84,6 Prozent), Enel Investment Holding (9,15 Prozent) und ArcelorMittal Galați (6,2 Prozent) beteiligt. Enel und ArcelorMittal können ihre Beteiligung bis Jahresende verdoppeln, sofern sie das wünschen, hieß es weiter. Nuclearelectrica wolle 40 Prozent Anteile an EnergoNuclear behalten. Zuletzt hatte die südkoreanische BKB, Teil des Korea Nuclear Konsortium, angekündigt, Anteile an EnergoNuclear erwerben zu wollen. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums hätten auch andere Gesellschaften aus Japan, China, den USA und Südkorea Interesse bekundet.
Die Projektkosten werden auf insgesamt 4 Milliarden Euro geschätzt. Die Reaktoren 3 und 4 in dem an der Donau gelegenen AKW sollen eine installierte Leistung von jeweils 720 MW haben.