Bukarest (ADZ) - Für die Finanzierung der Autobahn Comarnic – Kronstadt/Braşov haben Europäische Bank für Wiederaufbau (EBWE), Europäische Investitionsbank (EIB) und Weltbank Interesse bekundet, sagte Infrastruktur- und Investitionsminister Dan Şova am Sonntag in einem Interview mit dem Fernsehsender ProTV. Auch andere europäische Banken würden das Projekt mitfinanzieren. „Diesmal haben wir nicht nur die Baufirmen, sondern auch die potenziellen Finanzierer an den Verhandlungstisch gebeten“, sagte Şova. Der rumänische Staat hat bereits zwei Mal vergebens versucht, die Autobahnstrecke über die Karpaten zu bauen, zuletzt 2010 mit Vinci (Frankreich) und Aktor (Griechenland). Dieses Vorhaben scheiterte hauptsächlich an der fehlenden Projektfinanzierung.
Diesmal soll am 9. Dezember der Gewinner der Ausschreibung bekannt gegeben werden. Zuletzt waren im Rennen für den Auftrag die Konsortien UMB-Technostrade, Vinci-Strabag-Aktor und Impreglio-Salini.
Die Baukosten werden auf 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro geschätzt, die Arbeiten an der 58 Kilometer langen Autobahn Comarnic – Kronstadt könnten im April 2014 starten und 2016-2107 fertig sein, hieß es weiter. Vorgesehen auf den Autobahnen insgesamt ist eine Maut von etwa 3 Euro je 100 Kilometer. Die Höchstgeschwindigkeit auf der Karpaten-Autobahn wäre 130 Stundenkilometer.
Ende nächsten Jahres könnte auch der Bau der Autobahn Hermannstadt/Sibiu – Kronstadt starten, und ein Jahr später die Arbeiten an der Autobahn Hermannstadt – Piteşti beginnen (Dauer der Arbeiten 3 bis 3,5 Jahre beziehungsweise 2,5 Jahre). Die Finanzierung dieser beiden Autobahnen überschneiden sich nicht, beide sind genauso wichtig, so Şova. Der Unterschied bestehe jedoch darin, dass Hermannstadt – Pite{ti auf dem transeuropäischen Verkehrskorridor IV liege und aus den europäischen Kohäsionsfonds mitfinanziert würde. Die Finanzierung der Strecke Hermannstadt – Kronstadt hingegen komme aus den Fonds für Regionalentwicklung.