Bukarest (ADZ) - Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) hat die Prognose für das Wirtschaftswachstum Rumäniens im Jahr 2012 drastisch gesenkt, und zwar auf 1,1 Prozent von ursprünglich 3,8 Prozent im Juli. Auch für dieses Jahr nahm die EBWE eine negative Korrektur von 0,4 Prozentpunkten auf 1,5 Prozent Wachstum in Rumänien vor. Als Grund gaben die EBWE-Experten die Abhängigkeit von der griechischen Wirtschaft und den griechischen Banken an.
Die langwierige Schuldenkrise der Eurozone wirft ihre Schatten längst weit in den Osten des Kontinents, warnt die EBWE weiter. Selbst wenn die Eurokraten in der Lage wären, doch bald eine Lösung für das Schuldendilemma zu finden, würde die Wirtschaftsleistung der Länder in Mittelosteuropa gehörig in Mitleidenschaft gezogen werden.
Sollte Europa keine Lösung findet, bevor die Schuldenkrise große Euromitglieder wie Italien oder Spanien erreicht hat, wird die Situation dramatisch. Dann würden nicht nur etliche Staaten der Eurozone in die Rezession rutschen, schreibt die EBWE. Auch die Länder im Osten wären, trotz einer durchschnittlichen Staatsverschuldung von 50 Prozent (Rumänien 31 Prozent), nicht mehr vor einer Rezession gefeit. Je näher die osteuropäischen Staaten an der Eurozone und von ihr anhängig sind, desto stärker sind sie betroffen. Die Länder im Baltikum und in Südosteuropa müssen zittern. Ungarn, die Slowakei und Bulgarien sind wegen ihrer Verflechtung mit der Eurozone besonders gefährdet.