Reschitza - Kürzlich hat die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) ihre volle Unterstützung für den Bau der Flüssiggaspipeline ausgedrückt, die über Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich (daher das rumänische Kürzel „BRUA“) führt. Zudem gab die EBWE in einem Kommuniqué bekannt, dass sie bislang sehr zufrieden sei mit der Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium Rumäniens und der Gastransportgesellschaft Transgaz. Die EBWE sei bereit, den beteiligten Ländern mit Beratung und Krediten beizustehen.
Das Wirtschaftsministerium in Bukarest hat das Projekt zum „strategischen Projekt“, bzw. das Vorhaben zur „strategischen Gaspipeline“ erklärt. Auf dem Hoheitsgebiet Rumäniens wird die Trasse 529 Kilometer umfassen und elf Landkreise durchqueren, darunter auch Karasch-Severin. Berührt werden von der Trasse 79 Ortschaften, durchquert werden rund 20.000 private Grundstücke – dazu muss es also auch eine Unmenge Abtretungsverträge mit einem entsprechenden Volumen an Entschädigungen geben.
Im Banater Bergland führt die Trasse der BRUA-Pipeline über die Gemarkungen der Gemeinden Băuţar, Marga, Zăvoi, Ferdinandsberg/Oţelu Roşu, Glimboca, Obreja – alle im Bistra-Tal gelegen – Karansebesch, Constantin Daicoviciu und Sacu – entlang des Temesch-Tals im Richtung Verwaltungskreis Temesch. Laut Bekanntgabe des Wirtschaftsministeriums ist Transgaz gegenwärtig dabei, die Umweltdokumentationen zwecks Genehmigungen auszustellen und sich die sozialen Genehmigungen seitens der privaten und öffentlichen Besitzer der durchquerten Grundstücke zu sichern. Für letzteres arbeitet Transgaz mit der Nationalen Agentur für Katasterfragen zusammen, da zahlreiche Katastralprobleme bezüglich der durchquerten Grundstücke geklärt werden müssen.
Das vom Wirtschaftsministerium und Transgaz beauftragte Bauunternehmen schätzt, dass der Bau der Pipeline „irgendwann im November 2017“ beginnen könnte. Alle beteiligten Seiten versichern, dass Zahlungs- und Entschädigungsforderungen im Vorfeld geklärt sein werden.
Wir erinnern daran, dass Projekte für den Bau einer Gaspipeline aus dem Kaspischen Raum über die Türkei und Bulgarien nach Mitteleuropa seit Ende der 1990er Jahre (seit der Präsidentschaft von Emil Constantinescu) in der rumänischen Öffentlichkeit kursieren, dass aber immer wieder anderen Trassen Vorrang gewährt wurde – bis jetzt BRUA in die Planungsphase kam.