Bukarest (ADZ) - Knapp eine von fünf Personen in Rumänien ist von erheblichen materiellen Entbehrungen betroffen. Aus am Dienstag veröffentlichten Daten des europäischen Statistikamtes Eurostat geht hervor, dass 2017 bei 3,83 Millionen Personen oder 19,4 Prozent der Bevölkerung Rumäniens die Lebensbedingungen aufgrund fehlender Mittel stark eingeschränkt war. EU-weit stellt dies die dritthöchste Rate nach Bulgarien (30 Prozent) und Griechenland (21,1 Prozent) dar.
Verglichen zum Vorjahr ist 2017 allerdings in Rumänien der Anteil der unter erhebliche materielle Entbehrungen lebenden Menschen von 23,8 Prozent der Bevölkerung um 4,4 Prozent bzw. 876.000 Personen zurückgegangen, was dem größten Rückgang in der Europäischen Union entspricht. Weitere bedeutende Rückgänge gab es in Italien (von 12,1 auf 9,2 Prozent), Kroatien (von 12,5 auf 10,3 Prozent), Bulgarien (von 31,9 auf 30,0 Prozent) und Zypern (von 13,6 auf 11,7 Prozent). In Griechenland betrug der Rückgang 1,3 Prozent gegenüber 2016, die Rate lag aber verglichen zu 2010 und den Jahren davor weiterhin fast doppelt so hoch.
Entsprechend Eurostat gelten als Personen, die unter erheblicher materieller Entbehrungen (oder „Deprivation“) leiden, solche, die nicht in der Lage sind, für mindestens vier der folgenden neun Ausgaben aufzukommen: Miete und Versorgungsleistungen; angemessene Beheizung der Wohnung; unerwartete Ausgaben; jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch, Fisch oder gleichwertiger Proteinzufuhr; einen einwöchigen Urlaub an einem anderen Ort; ein Auto; eine Waschmaschine; einen Farbfernseher; ein Telefon. EU-weit waren 2017 33,38 Millionen Menschen (6,7 Prozent) in dieser Situation, 2016 waren es noch 37,8 Millionen (7,5 Prozent).