Bukarest (Meidafax/ADZ) - In den vergangenen 40 Jahren haben rund 3,5 Millionen Rumänen das Land verlassen noch bevor sie voll erwerbstätig waren. Laut einer Studie des Marktforschungsinstitutes GfK und der Vereinigung Rumänischer Führungskräfte (RBLS) gingen dem Staat dadurch bisher 40 bis 50 Milliarden Euro verloren. Diese Summe wird in Ausbildung, Sozialleistungen und Transportvergünstigungen junger Menschen gesteckt. Bevor sie aber zu Arbeiten beginnen und das investierte Geld in Form von Steuern zurückzahlen, wandern sie ins Ausland ab. Für Dragoş Roşca, Chef des Investmentfond Gemisa, sollte die Bekämpfung der Emigration oberste Priorität haben. Ihn stört die Gleichgültigkeit, mit der die rumänische Regierung diesem Phänomen gegenübertritt: „Wir kämpfen um Geld von der EU, aber verlieren Milliarden durch Rumänen, die das Land verlassen. Das ist ein Problem für uns Unternehmer. Wir sind nicht in der Lage, die Regierung dazu zu bringen, diesen Exodus einzudämmen“, sagt Roşca. Rumänien verliere Ärzte, Ingenieure und Künstler, junge Leute, die für dieses Land wichtig wären, aber durch die Abwanderung bereichern sie ohnehin schon reiche Länder wie Deutschland, Spanien, Italien oder die USA und Kanada, meint Roşca. Durchschnittlich 10.000 Euro werden in Rumänien in jeden Jugendlichen investiert. Geld, das im Falle einer Emigration verloren ist.