Bukarest (ADZ) - Die Energieregulierungsbehörde ANRE untersucht 26 Unternehmen wegen mutmaßlicher Manipulation des Energiemarktes. Dies gab laut der Nachrichtenagentur Agerpres der ANRE-Vorsitzende, Dumitru Chiriță, am Mittwoch bei einer Anhörung durch einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss bekannt. Man habe festgestellt, dass in manchen Fällen ein Marktteilnehmer Strom an einen zweiten verkaufe und letzterer dieselbe Menge ersterem zu erhöhten Preisen zurück verkaufe, was dann zu steigenden Marktpreisen führe, so Chiriță. Weiter ergänzte der ANRE-Chef, Untersuchungen in diesem Bereich seien schwierig, gab aber auch an, dass in Zukunft Geldbußen nicht mehr lediglich symbolisch sein würden, sondern die gesetzliche Regelung, die Strafen zwischen fünf und zehn Prozent des Firmenumsatzes ermöglicht, angewendet werde.
Chiriță gab auch an, dass Stromrechnungen für Haushalte um 10 bis 15 Prozent sinken könnten, wenn grüne Zertifikate und Beiträge für die Produktion elektrischen Stroms durch Kraft-Wärme-Kopplung aus dem Staatshaushalt statt von Verbrauchern bezahlt würden. Es bestehe die Möglichkeit, diese Maßnahme für sechs Monate zu treffen, das Budget würde dadurch um rund 2,1 Milliarden Lei belastet.
Der ANRE-Vorsitzende erklärte, dass im Zuge der Liberalisierungen am Energiemarkt (am 1. Januar 2021 für elektrische Energie, am 1. Juli für Gas) Preiserhöhungen erwartet wurden, allerdings nicht so hoch, wie sie ausgefallen sind.