Bukarest (ADZ/ Mediafax) - Bei der Erste Gruppe haben im Jahresabstand rückläufige Vorsorgen für faule Kredite den Nettogewinn im ersten Quartal 2011 um 2,1 Prozent steigen lassen. Im Vergleich zum vierten Quartal 2010 war das aber ein Gewinnrückgang um 6,5 Prozent. Einer der Hauptergebnisträger, der Zinsüberschuss, war sowohl auf Jahresbasis als auch im Vergleich zum Vorquartal rückläufig, wie es aus dem am Donnerstag vorgelegten Zwischenbericht hervorgeht. Der Provisionsüberschuss war leicht höher als vor einem Jahr, weil aus dem Wertpapiergeschäft und Zahlungsverkehr entsprechende Provisionen flossen, das Handelsergebnis war aber geringfügig schwächer.
Die Kreditrisikokosten sanken bis Ende März um 13,4 Prozent auf 460 Mio. Euro auf Jahressicht. Im Quartalsvergleich waren sie aber um 3,9 Prozent höher als im Schlussquartal 2010. Der Anteil der faulen Kredite an den Kundenkrediten (Non-Performing-Loan-Quote) lag Ende März 2011 bei 7,7 Prozent (Ende Dezember: 7,6 Prozent).
Im Ausblick für das Gesamtjahr stellte der Erste-Vorstand fest, dass in Rumänien und Ungarn für 2011 noch erhöhte Risikokosten zu erwarten seien, da die Rezession hierzulande weiter anhält. In allen anderen Ländern sollten hingegen die Risikokosten um 10 bis 20 Prozent sinken. Allerdings, so betonte Erste-Chef Andreas Treichl in einer Pressemitteilung, würden außerordentliche Aufwendungen für die Bankensteuern in Österreich und Ungarn den Nettogewinn jedoch „mittelfristig belasten”. Die Belastungen aus den Bankensteuern wurden nach drei Monaten 2011 mit 47,9 Mio. Euro (netto) beziffert.
Mit ihren Zahlen für die ersten drei Monate lag die Erste unter den Schätzungen. Weiterhin hohe Kreditrisikovorsorgen und die Bankensteuer haben bei der Ungarn-Tochter zu einem Verlust von 31,8 Mio. Euro geführt. In Rumänien bilanzierte zum Quartalsende gerade noch positiv (0,7 Millionen Euro), in der Ukraine wurde der Verlust auf zwei Millionen Euro reduziert. In Tschechien wird hingegen mit 128 Mio. Euro ein dreimal so hoher Gewinn ausgewiesen wie im Erstquartal 2010. Die Bilanzsumme ist seit Dezember um 3,7 Prozent auf 213,5 Mrd. Euro angewachsen, weil das Zwischenbankgeschäft ausgeweitet wurde. Mit einem Zuwachs auf 14,1 Mrd. Euro sei die Stärkung des Eigenkapitals hauptsächlich dank des Nettogewinnzuwachses im ersten Quartal 2011 weiter gegangen. Die Erste Bank ist Mehrheitsaktionär der BCR in Rumänien, sie hält 69,17 Prozent der Anteile.