Hermannstadt - Das neue Automobilzulieferwerk des Großunternehmens thyssenkrupp, das den Betrieb im erweiterten Format seit geraumer Zeit in der Nähe der Hermannstädter Industriezone West auf dem Gelände der Gemeinde Großau/Cristian aufgenommen hat, ist am Dienstag von Hauptgeschäftsführer (CEO), Guido Kerkoff, und Standortleiter Radu Betea in Anwesenheit zahlreicher Partner und Freunde des Unternehmens, darunter die stellvertretende Kreisratsvorsitzende Christine Manta-Klemens und der Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt/Sibiu, Hans E. Tischler, eröffnet worden.
An dem neuen Produktionsstandort in Hermannstadt werden Stoßdämpfersysteme für Kunden wie Daimler, Jaguar Land Rover oder Porsche produziert. Das Unternehmen hat rund 60 Millionen Euro in den Bau des neuen Stoßdämpferwerkes investiert und durch die Schaffung 350 neuer Arbeitsplätze seine Mannschaft vor Ort auf rund 1000 Mitarbeiter erweitert.
„Diese Investition ist nicht nur eine gezielte Erweiterung unseres Produktionsnetzwerks in Europa, sondern auch eine Investition in neugewonnene Kundenprojekte und neue Technologien. In Hermannstadt stellen wir die technisch anspruchsvollsten Stoßdämpfersysteme her, die in den Premiummodellen unserer Kunden verbaut werden. Zudem industrialisieren wir hier gerade eine neue Generation von Stoßdämpfern für hochautomatisierte und intelligente Fahrwerkssysteme. Solche aktive Stoßdämpfer reagieren nicht mehr nur auf die Fahr- und Untergrundsituation, sondern stellen sich vorausschauend auf die jeweilige Situation ein und wirken den auf das Fahrwerk eindringenden Kräften aktiv entgegen. Das Ergebnis ist ein extrem gleichmäßiges und komfortables Fahrerlebnis“, so Guido Kerkoff.
Thyssenkrupp fertigt seit 1996 Stoßdämpfer in Hermannstadt. Das neu eröffnete Werk ist eine Erweiterung des existierenden Produktionsstandortes. Das Unternehmen produziert dort sowohl Teilkomponenten als auch komplette Stoßdämpfersysteme für das automobile Erstausrüster- und Ersatzteilgeschäft.
Dem Hermannstädter Hauptgeschäftsführer Radu Betea zufolge konzentriert sich das Unternehmen nicht nur auf die Herstellung modernster und hochqualitativer Stoßdämpfer, sondern beschäftigt sich in seiner Eigenschaft als einer der größten Arbeitgeber in der Gegend auch laufend mit der Aus- und Weiterbildung der Belegschaft. „Teil des neuen Werkes ist deshalb auch ein eigenes Trainingszentrum, in dem wir unsere Mitarbeiter gezielt fortbilden. Für uns ist das ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, da wir als Unternehmen im Wachstum auf neue Mitarbeiter angewiesen sind, die wir im Trainingszentrum sehr schnell auf ihre Aufgaben vorbereiten und individuell weiterentwickeln können“, so Radu Betea. Er hob auch hervor, dass thyssenkrupp in Hermannstadt jährlich rund 50 Jugendliche vorwiegend in technischen Berufsfeldern ausbildet und darüber hinaus zusammen mit anderen Unternehmen aus der Region und in Kooperation mit einem Gymnasium in Hermannstadt am dualen Ausbildungsprogramm nach deutschem Vorbild teilnimmt. Schülerinnen und Schüler ab der neunten Klasse erhalten bei thyssenkrupp über drei Jahre eine praxisorientierte Qualifizierung als Anlagenbediener und im Bereich der industriellen Elektromechanik.
Thyssenkrupp ist ein etablierter Hersteller von Stoßdämpfersystemen. Unter dem Markennamen Bilstein produziert und vertreibt das Unternehmen an insgesamt acht Standorten in Europa, den USA und China diese Fahrwerkskomponente. Das Stoßdämpfergeschäft gehört zur Komponentensparte des Konzerns, die mit rund 34.000 Mitarbeitern weltweit Hightech-Komponenten für die Automobilindustrie und den Maschinenbau produziert. Im Geschäftsjahr 2018/2019 erzielte die Business Area Components Technology einen Umsatz in Höhe von rund 7,9 Milliarden Euro.