Bukarest (ADZ) - Die Europäische Kommission hat die Wachstumsprognose für Rumänien für 2012 in ihrer am Donnerstag vorgestellten Herbst-Prognose von ursprünglich 3,7 Prozent (im Mai) auf 2,1 Prozent gesenkt, vor allem wegen der Verschlechterung der Konjunkturaussichten in ganz Europa. Für die Europäische Union korrigierte die Kommission ihre Prognose von 1,9 Prozent auf nur 0,6 Prozent Wachstum im nächsten Jahr (für den Euro-Raum von 1,8 auf 0,5 Prozent).
Auf die Wachstumsstütze Exporte sollte Rumänien 2012 nicht mehr so stark setzen, da sich die Wirtschaftslage in der EU und in anderen Ländern verschlechtern werde. Eine Ankurbelung des privaten Konsums sehen die Experten der Europäischen Kommission in Rumänien frühestens im zweiten Halbjahr 2012. Der Regierungskonsum hingegen werde wegen der Steuerkonsolidierung und der Reduzierung der Beschäftigten im öffentlichen Bereich voraussichtlichen keinen nennenswerten Beitrag zum Wachstum 2012 haben.
Die Investitionen sollten 2012 einen bedeutenden Wachstumsfaktor darstellen, denn Rumänien müsse seine Infrastruktur modernisieren, einschließlich durch Finanzierungen aus den europäischen Strukturfonds. Die bisher äußerst niedrige Abrufungsrate der EU-Fonds (nur 3,7 Prozent Ende September) sei übrigens ein Zeichen für das große Potenzial der öffentlichen Investitionen, hieß es weiter.