Finanzministerium lehnt Angebote für Verkauf von Anleihen ab

Zinsdruck zu hoch / Nationalbank beschränkt Geldmarktspritzen

Bei einem beabsichtigten Aneihenverkauf über 500 Millionen Lei hat das Finanzministerium trotz Angebote über 864,2 Millionen Lei die Veräußerung von Obligationen abgelehnt.
Symbolfoto: sxc.hu

Bukarest (ADZ) - Im Zuge weiterhin hoher Zinsen für Staatsanleihen hat das Finanzministerium am Montag zum zweiten Mal innerhalb von elf Tagen bei einer Veräußerung von Obligationen alle Angebote der Banken abgelehnt. Beabsichtigt war 500 Millionen Lei (110 Millionen Euro) am Markt zu borgen und es sind Angebote über 864,2 Millionen Lei eingegangen. Vergangene Woche hat das Finanzministerium bei einem Anleihenverkauf noch einen Maximalzins von 6,15 Prozent – bei einem Durchschnittszins von 5,91 Prozent – für achtmonatige Bonds im Wert von 700 Millionen Lei akzeptiert.

Der Zinsdruck ist unter anderem auch aufgrund beschränkter Geldspritzen der Nationalbank (BNR) über Repo-Geschäfte (kurzfristige Rückkaufvereinbarungen) hoch. Am Montag hat die Notenbank 4 Milliarden Lei für eine Woche an dreizehn Banken verliehen, wobei die Nachfrage der Finanzinstitute bei 15 Milliarden Lei lag. In den beiden Wochen davor hat die BNR, ebenfalls bei höherer Nachfrage, 5 bzw. 6 Milliarden Lei verliehen. Über die verminderten Geldmarktspritzen versucht die Zentralbank den Druck auf den Wechselkurs zu verkleinern.

In den vergangenen Monaten hat das Finanzministerium weniger Geld am Markt geliehen als eingeplant. Im Juli wurden Anleihen im Wert von 1,57 Milliarden Lei veräußert, wobei 2,25 Milliarden angestrebt waren. Im August sind bisher 1,4 Milliarden Lei von anvisierten 2,5 Milliarden ausgeliehen worden. Insgesamt hat das Finanzministerium in diesem Jahr 39 Milliarden Lei am heimischen Markt geborgt, wobei Anfang des Jahres, aufgrund tiefer Zinsen um die 5 Prozent, mehr Geld als eingeplant geliehen und ein Puffer von rund 7 Milliarden Lei angelegt wurde.