Die vergangene Börsenwoche währte nur kurz, durch die Folge zweier Nationalfeiertage am vorigen Donnerstag und Freitag. In den drei verbliebenen Handelstagen wurden folglich nur wenig mehr als 93 Millionen Lei (oder 20 Millionen Euro) mit Aktien umgesetzt. Das ergibt einen Tagesdurchschnitt von 31,05 Millionen Lei (6,69 Millionen Euro). Das entspricht dem Tagesdurchschnitt der vorangegangenen Woche, liegt jedoch weit hinter dem Durchschnitt der Vorwochen (mehr als 9 Millionen Euro).
Die Indizes schlossen erneut im Plus. Die Gewinne waren, wie auch in der Woche zuvor, bescheiden. Das höchste Plus mit 0,37 Prozent verzeichnete Finanzwerte-Index. Der November war aber sein Monat, der Index legte 4,8 Prozent zu. Der Markt selber konnte nur um 0,6 Prozent zulegen, auf Wochensicht lag der Gewinn bei 0,17 Prozent. Das Schlusslicht bildete erneut der Energiewerte-Index, mit einem Wochenplus von nur 0,04 Prozent. Auf Monatssicht schloss der Index sogar mit einem Minus von 0,2 Prozent.
Die Marktkapitalisierung verbesserte sich in der vergangenen Woche leicht um 0,7 Prozent auf umgerechnet 35,6 Milliarden Euro. Dabei verzeichneten nur 28 Emittenten Kurszuwächse. Die Anzahl der Verlierer der kurzen Handelswoche war mit 35 deutlich größer. Die höchsten Kursgewinne verzeichneten das kürzlich aus der Insolvenz zurückgekehrte Förderunternehmen Dafora (DAFR, 0,0182 Lei, ISIN RODAFRACNOR5) mit plus 15,19 Prozent und der Kugellagerhersteller Timken Artrom (ART, 4,49 Lei, ISIN ROARTFACNOR1) mit einem Zuwachs von 18,16 Prozent. ART-Aktien schlossen somit nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 4,5 Lei. Am anderen Ende der Skala verzeichnete der Erdölhändler Petrolexportimport (PEI, 4,31 Lei, ISIN ROPEIMACNOR6) einen Kurssturz von 14,48 Prozent. Weit abgeschlagen lag Oltchim (OLT, 0,299 Lei, ISIN ROOLTCACNOR2) mit einem Wochenminus von 8,28 Prozent auf dem zweiten Platz der verlustbringenden Aktien der vergangenen Woche.
Der November im Rückblick
Der November war ein bewegter Monat für die Bukarester Wertpapierbörse. Die Berichtssaison lässt im kommenden Jahr eigentlich wieder auf Dividenden hoffen. Allerdings spielt die Unsicherheit über die Auswirkungen aktueller wirtschaftspolitischer Entscheidungen eine noch nicht vollständig erfasste Rolle. Unter den wichtigen Aktien, die bislang auf ein besonders gutes Jahr zurückblicken können, befindet sich die BRD Société Générale (BRD, 12,94 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2). Die Bank erwirtschaftete einen um 76 Prozent höheren Gewinn im dritten Quartal dieses Jahres. Der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,287 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) konnte seinen Gewinn sogar verdoppeln. Der Pharmahersteller Biofarm (BIO, 0,301 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9) schaffte den Sprung aus den roten Zahlen in die Gewinnzone.
Das größte an der Börse notierte staatliche Unternehmen, der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 31,9 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) hat in der Zeit vom Juli bis einschließlich September das beste Quartal seit 2013 erlebt. Der Reingewinn seit Jahresbeginn ist im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 65 Prozent gestiegen.
Der Börsenbetreiber BVB (BVB, 28,7 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) vermeldete einen um 72 Prozent höheren Reingewinn. Und das ist nur ein Teil der gewinnbringenden Emittenten.
Kurzfristig hat sich die gute Wirtschaftsleistung nicht für jeden der Emittenten positiv im Kurs niedergeschlagen. Dennoch dürften sich einige Anleger im kommenden Jahr auf gute Dividendenerträge freuen.
Die Aktien des Franchisenehmers für die Fast-Food-Ketten KFC und Pizza Hut, Sphera Franchise Group (SFG, 33,9 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4) wurden im November zum Handel zugelassen. Die Aktien legten seit ihrer Zulassung 16,9 Prozent zu. Der Börsengang des Franchisenehmers war der größte in der zweiten Jahreshälfte und der fünfte in den letzten 12 Monaten, das Angebot bezifferte sich auf 284 Millionen Lei. Das Unternehmen betreibt 105 Fast-Food-Restaurants in 24 Städten in Rumänien. Geplant ist der Ausbau des Netzes auf 210 Restaurants bis 2022, außerdem soll auch der italienische Markt in Angriff genommen werden. 2016 verbuchte Sphera Franchise Group einen Reingewinn von 51,6 Millionen Lei, was einem Zuwachs von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Devisen
Die kurze Handelswoche scheint den Druck der Devisen auf den rumänischen Leu etwas gelockert zu haben. Der Euro gab um 0,011 Lei – oder 0,24 Prozent – nach, so dass die europäische Gemeinschaftswährung am gestrigen Montag bei 4,6422 Lei bewertet wurde. Der US-Dollar konnte sich international gegen den Euro etwas behaupten, das konnte man auch am Verhältnis zum rumänischen Leu ablesen. Er gab auf Wochensicht nur um 0,069 Prozent oder 0,0027 Lei nach. Gestern kostete ein US-Dollar offiziell 3,9188 Lei.