Bukarest (ADZ) - Die Steuerhinterziehung im vergangenen Jahr wird vom Fiskalrat (rum. Consiliul Fiscal) auf 16,2 BIP-Prozent geschätzt. Dies entspricht etwa der Hälfte des jährlichen Staatshaushalts. Hauptsächlich wird der Institution zufolge, deren Aufgabe es ist die Haushaltspolitik unabhängig zu begutachten, die Mehrwertsteuer umgangen; allein die Hinterziehung der MwSt. macht 12,2 BIP-Prozent aus. Auf einen beträchtlichen Anteil mit 2,4 BIP-Prozent kommt auch die Nichtbezahlung der Sozialabgaben. Der Fiskalrat deutet darauf hin, dass gerade in diesen beiden Bereichen die Steuern in Rumänien im europäischen Vergleich besonders hoch sind. Über die vergangenen 15 Jahre ist die Steuerhinterziehung verhältnismäßig zur Wirtschaftsleistung beständig gestiegen. Während diese in der ersten Hälfte des vorigen Jahrzehnts noch zwischen sieben und neun BIP-Prozent lag, stieg sie auf 11 BIP-Prozent in den Jahren 2007 und 2008 und legte mit der Wirtschaftskrise noch einmal bedeutend zu. Seit 2010 liegt die Steuerhinterziehung bei über 15 BIP-Prozent. 2013 gab es verglichen mit 2012 einen leichten Rückgang von 16,7 auf 16,2 Prozent. Die Schätzungen des Fiskalrats gehen aus eigenen Rechnungen basierend auf Daten des Nationalen Statistikamtes (INS) hervor.