Bukarest (ADZ) - Debakel für das unter Leitung des liberalen Vizepremiers Daniel Chiţoiu stehende Finanzministerium: Im Rahmen des Online-Verfahrens für die Vergabe der sogenannten „de-minimis“-Beihilfen bzw. staatlichen Zuschüsse von bis zu 200.000 Euro für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) gingen die meisten Antragsteller am Mittwoch leer aus – sie konnten ihre Anträge nämlich erst gar nicht stellen. Insgesamt hätten ihnen 500 Millionen Lei zur Verfügung stehen sollen.
Tausende KMU hätten laut Planung des Finanzministeriums am Mittwoch zwischen 8 und 17 Uhr ihre Beihilfe-Anträge online stellen müssen, doch schien das Verfahren bereits nach wenigen Minuten gelaufen: Der Zugriff auf die Webseite des Ministeriums erwies sich als blockiert, kaum jemand schaffte es, die elektronischen Antragsformulare auszufüllen. Zu allem Unglück erschien auf der Webseite des Ministeriums am Morgen dann auch noch die Gewinnerliste – Grund genug für Hunderte Antragsteller, Alarm zu schlagen und das Ressort offen eines „abgekarteten Spiels“ zu bezichtigen. Infolge des gehörigen Medienrummels kündigte Finanzminister Chiţoiu schließlich am späten Nachmittag an, das gesamte Verfahren zu annullieren – es werde zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt. Schuld am Debakel seien „technische Probleme“ gewesen, die Software werde nun von IT-Experten überprüft, so der Ressortchef.