Bukarest (ADZ) - Der Autobauer Ford hat in der Fabrik in Craiova die Batterieproduktion für elektrische Modelle, die in Rumänien produziert werden sollen, aufgenommen. Am Mittwoch nahmen u. a. Rumäniens Wirtschaftsminister Ștefan Radu Oprea (PSD) und der türkische Botschafter in Bukarest Özgür Kivanç Altan – die Fabrik in Craiova ist der türkischen Tocher Ford Otosan des US-Konzerns angegliedert – an der Einweihung der neuen Produktionslinie teil.
Laut Minister Oprea werden ab 2025 die elektrischen Modelle Ford Transit Courier, Tourneo Courier sowie Puma Gen-E in der südrumänischen Stadt vom Band laufen. Dieser fügte in einer Mitteilung auf Facebook hinzu, dass die Investition im Umfang von 490 Millionen Euro ihn zuversichtlich stimme, dass Rumänien die Herausforderungen, vor denen die europäische Autoindustrie steht, „leicht überwinden“ werde.
Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) hatte vor rund zwei Wochen bei einer Tagung in Bukarest weniger optimistische Töne angeschlagen, sollte in Rumänien, aber auch in Europa, nicht „interveniert“ werden, erwarte er in den kommenden beiden Jahren „massive“ Entlassungen in dem Bereich, die EU-Kommission solle „mutig“ eingreifen, um die Autoindustrie zu unterstützen. Es sei ein Moment gekommen, in welchem „alle politische Kräfte“ verstehen müssten, dass die rumänische Wirtschaft ohne die Autoindustrie „einstürzen“ werde.
Ford selber hat in der laufenden Woche angekündigt, dass der Konzern im Geschäft mit Elektroautos weiterhin tiefrote Zahlen schreibt. Im vergangenen Quartal fuhr die Sparte einen operativen Verlust von gut 1,2 Milliarden Dollar ein. Ford-Geschäftsführer Jim Farley lobte in einem Gespräch beim Podcast „Fully Charged“ auf dem Youtube-Kanal Everything Electric Show kürzlich chinesische E-Auto-Konkurrenten wie BYD unter anderem wegen der überlegenen Batterietechnologie. Ein SU7-Fahzeugmodell des Mobiltelefonherstellers Xiaomi, welches er seit rund sechs Monaten selber fahre, bezeichnete Farley als „fantastisch“. Um mit Xiaomi, BYD und anderen chinesischen Herstellern konkurrieren zu können, müsse man sich auf technologische Entwicklungen von Grund auf konzentrieren, so der Ford-Chef.