Bukarest(ADZ) - Die rumänische Verkehrsministerin Anca Boagiu und der ungarische Minister für Nationale Entwicklung Pál Völner haben Anfang der Woche eine Vereinbarung zur Verbindung des rumänischen und ungarischen Autobahnnetzes getroffen. Das bilaterale Abkommen wurde im Rahmen eines Arbeitstreffens der beiden Minister unterzeichnet, berichten ungarische und rumänische Medien. Es legt die Anschlussorte an den Staatsgrenzen fest, in denen die in Planung befindlichen Autobahnen beider Länder miteinander verbunden werden sollen.
Gemäß dem Entwurf sollen die Anschlusspunkte der Verbindung Arad-Szeged die Orte Nãdlac, auf rumänischer Seite, und Csanádpalota, auf ungarischer Seite, sein. Für die Verbindung Cluj-Napoca/Klausenburg–Szolnok sind die kleinen Grenzorte Santãul Mare (Bors) und Nagykereki vorgesehen.
„Die Unterzeichnung dieses Abkommens ist ein weiterer Schritt, um die rumänischen Autobahnen ans europäische Netzwerk anzuschließen“, freut sich Anca Boagiu in einer Presseerklärung. Die Tatsache, dass nur sechs Monate nach dem Treffen in Bukarest bürokratische Hürden, die die Anschlussstellen betreffen, beseitigt wurden, zeigt, dass die Regierungen die Wichtigkeit dieser Projekte für die Bürger beider Länder verstanden haben, erklärt die Ministerin weiter. Außerdem seinen seit dem Treffen in Bukarest im Dezember 2010, erhebliche Fortschritte bei der Auftragsvergabe und Verteilung der EU-Fonds gemacht worden. So habe die Regierung in den letzten Monaten Verträge mit 1,4 Milliarden Euro Umfang unterzeichnet.
Die Strecke Cluj-Napoca/Klausenburg-Santãul Mare ist ein Abschnitt der etwa 415 Kilometer langen siebenbürgischen Autobahn, die von Brasov/Kronstadt bis an die ungarische Grenze reichen soll. Im Jahr 2003 wurde der Bauauftrag an das US-amerikanischen Unternehmen Bechtel vergeben. Aber bereits 2005 mussten die Arbeiten aus Mangel an Geldmittel unterbrochen werden. Bisher wurden nur 52 Kilometer der Autobahn gebaut.
Die zweite Autobahn Richtung Ungarn soll weiter nördlich von Sibiu/Hermannstadt über Arad nach Szeged führen. Zur Fertigstellung dieses Projekts im Jahr 2013, so berichtet Mediafax, hat das Ministerium in den letzten Monaten Verträge in Höhe von 1,12 Milliarden Euro abgeschlossen.