Bukarests Aktienmarkt ging die vergangene Handelswoche ruhig an. Zwar schlossen die meisten Indizes im Plus, doch die Wochengewinne waren bei einem Durchschnitt von 0,4 Prozent nicht wirklich überzeugend. Der Marktindex BET lag leicht darüber mit einem Wochenplus von 0,6 Prozent, ebenso der BETPlus. Damit kletterte der BET wieder über die 8000-Punkte-Marke. Die beste Wochenperformance legte der Energiewerte-Index BET-NG hin mit einem Wochengewinn von 0,74 Prozent. Der ROTX-Index schaffte 0,68 Prozent. Der Finanzwerte-Index schloss auch diese Woche mit einem Minus: 0,66 Prozent betrug der Wochenverlust. Der Umsatz lag mit einem Tagesdurchschnitt von 26 Millionen Lei (5,7 Mio. Euro) auf gewohntem Niveau. Die Marktkapitalisierung schwankte nur geringfügig, am Ende der Handelswoche lag sie um 0,03 Prozent unter jener vom Vorfreitag. 36 Emittenten verbuchten Kursgewinne, Verluste registrierten 31 Emittenten.
Die Bukarester Wertpapierbörse unternimmt kleine Schritte in Richtung Ausbau ihres Angebots. So hat sie eine neue Kategorie am unregulierten Markt AeRO ins Leben gerufen „Base“, die Emittenten umfassen soll, die vom alternativen Markt Sibex auf den von BVB betriebenen Markt wechseln wollen. Dies wird der Fall sein, wenn die bereits von den Aktionären der beiden Börsenplätze bewilligte Fusion abgeschlossen sein wird. Bereits am vergangenen Montag wurde der Handel am Sibex-Markt eingestellt. Nun werden die Emittenten nach und nach vom Terminmarkt auf den AeRO-Markt übertragen.
Alro überzeugt mit Geschäftsplan
Eine der besten Wochenperformances legte die Aluminiumhütte Alro Slatina (ALR, Lei, ISIN) hin. Die Aktie legte auf Wochensicht 9,9 Prozent zu, nachdem das Unternehmen den Geschäftsplan für 2017 bis 2021 vorgelegt hat. Insgesamt 190 Millionen US-Dollar sind für Investitionen vorgesehen, mehr als die Hälfte davon sollen für energetische Effizienzsteigerung aufgewendet werden. Im laufenden Geschäftsjahr sind bereits 16 Millionen US-Dollar sowohl im Bereich der Aluminiumgewinnung als auch der -verarbeitung investiert worden.
SIF-Unternehmen durchlaufen Schwächephase
Das schwache Abschneiden des Finanzwerte-Index in der vergangenen Woche ist vor allem dem Einbruch um 4,11 Prozent der SIF-Oltenia-Aktien (SIF5, 1,98 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) zu „verdanken“. Doch SIF-Aktien durchlaufen derzeit ihre allgemeine Schwächephase. So zum Beispiel werden die Aktien der SIF Transilvania (SIF3, 0,25 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) zu den niedrigsten Preisen seit 2011 gehandelt, auch wenn sie in der vergangenen Woche 0,6 Prozent zugelegt haben. Die Unternehmensleitung will auch die Gunst der Stunde nutzen und 21,8 Millionen eigener Aktien zurückkaufen. Der Höchstpreis soll bei 0,32 Lei je Aktie liegen. Dafür wurden die Aktionäre zu einer Vollversammlung im Dezember eingeladen, um dem Plan zuzustimmen. Dann würden ein Prozent des Stammkapitals für maximal 7 Millionen Lei wieder rückgekauft werden.
Kulinarischer Neuzugang angekündigt
Der Betreiber der rumänischen Franchise-Lizenzen für Fast Food KFC, Pizza Hut und Taco Bell, Sphera Group, hat offiziell angekündigt, noch in diesem Jahr 25 Prozent des Unternehmens an der Bukarester Börse listen zu wollen. Das Angebot soll von Wood&Company, Raiffeisen Bank und Alpha Finance vermittelt werden. Einzelheiten über das Angebot sind noch nicht bekannt, doch die Ziele sind schon hoch gesteckt. Seit 2012 hat die Gruppe 40 Standorte eröffnet, bis Ende 2022 sollen es 240 sein. Dafür ist Geld notwendig, das sich die drei rumänischen Aktionäre zum Teil von der Börse holen möchten. Im vergangenen Jahr hat Sphera Group 514,5 Millionen Lei Umsatz verbucht, knapp 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Reingewinn lag bei 51,6 Millionen Lei, plus 9,2 Prozent zum Vorjahr. Derzeit betreibt die Gruppe 104 KFC- und Pizza-Hut-Standorte in Rumänien und der Nachbarrepublik Moldau.
Devisen
Die europäische Gemeinschaftswährung führte ihre Aufwertungsphase gegenüber dem rumänische Leu auch in der vergangenen Woche fort. Der Druck auf die rumänische Währung stieg infolge der Verteuerung des Referenzzinssatzes im Interbankengeschäft ROBOR, der auf 3-Monatsbasis auf 1,82 Prozent kletterte. Auf 6-Monatsbasis stieg der Zins sogar auf 1,94 Prozent an. Gleichzeitig wies das Finanzministerium alle Angebote für rumänische Anleihen über eine Milliarde Euro zurück, weil die Konditionen nicht stimmten. Analysten sehen nun sogar einen Wechselkurs von 4,7 Lei je Euro voraus. Gestern jedenfalls kostete ein Euro 4,5889 Lei, während ein US-Dollar mit 3,88 Lei bewertet wurde. Der Euro legte in der vergangenen Woche 0,25 Prozent zu, der US-Dollar schwächelte weiter und verlor 0,78 Prozent.
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