Gemischte Gefühle an der Bukarester Börse, Erholung wird erwartet

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Der rumänische Aktienmarkt zeigte sich in der vergangenen Woche von den Entwicklungen an den internationalen Börsen hin- und hergerissen. Die Hauptindizes folgten den Entwicklungen im Ausland, es ging auf und ab, allerdings in kleinen Schritten. Nur am Donnerstag schien der Optimismus die Oberhand zu gewinnen. Die Indizes legten fast alle mehr als ein Prozent zum Vortag zu, im Durchschnitt gab es 0,82 Prozent mehr für den gesamten Markt. Am Ende aber zeigte sich der Markt unentschlossen, Finanz- und Energiewerte hatten das Nachsehen. Der Finanzwerte-Index BET-FI schloss die Handelswoche mit einem Verlust von 156,27 Punkten (beziehungsweise 0,5 Prozent). Der Halt bei 30.000 Punkten ging somit erst einmal verloren, der Index schloss bei 29.962,55 Punkten. Bei einem Minus von nur 3,79 Punkten verzeichnete auch der Energiewerte-Index BET-NG einen prozentual ähnlichen Wochenverlust wie der Finanzwerte-Index: 0,5 Prozent. Der Endstand des BET-NG betrug 653,93 Punkte. Dafür konnten sich der ROTX- (plus 0,27 Prozent) und der BETPlus-Index (plus 0,65 Prozent) behaupten. Auch der allgemeine Aktienindex, der BET, legte auf Wochensicht zu: 58,55 Punkte oder 0,83 Prozent.

Kapitalisierung legt leicht zu

Doch trotz der Unentschlossenheit des Marktes ist Panik das falsche Wort, um den Markt zu beschreiben. Die Marktkapitalisierung bewegte sich eher seitwärts, gegenüber dem Wochenbeginn war ein leichter Anstieg von 0,4 Prozent zu verzeichnen. Das heißt, die Aktien verloren in der vergangenen Woche nicht an Wert . Tatsächlich konnten 21 Emittenten am Ende der Handelswoche ein Kursplus vorweisen. Die höchsten Gewinne strichen der Transformatorenhersteller Retrasib (RTRA, 0,2754 Lei, ISIN RORTRAACNOR6) und das Chemiewerk Sinteza (STZ, 0,38 Lei, ISIN ROSTZOACNOR8) ein. Ersterer profitierte von der Ankündigung, die Produktionskapazitäten ausbauen zu wollen, um die Auftragslage bewältigen zu können. Sinteza hat seinen Halbjahresbericht vorgelegt. Das Unternehmen machte 33 Prozent weniger Umsatz und 96 Prozent weniger Gewinn im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014, reduzierte aber auch seine Aufwendungen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 30 Prozent. Noch ist nicht ersichtlich, warum der Aktienkurs trotz rückgängiger Geschäfte hoch ging.

Bau-Aktien verlieren

Es gab auch Verlierer in der vergangenen Woche. Allen voran wies das Bauunternehmen Impact Developer & Contractor SA (IMP, 1,13 Lei, ISIN ROIMPCACNOR0) den höchsten Wochenverlust aus: 10,67 Prozent. Die Aktie wurde in der Vergangenheit oft durch Stützkäufe hochgetrieben. Mit einem Minus von 9,6 Prozent belegte ein weiteres Unternehmen der Baubranche, die gerade ein Comeback feiert, den zweiten Platz: Prefab SA (PREH, 1,31 Lei, ISIN ROPREHACNOR7). Dicht gefolgt werden PREH-Aktien von jenen der Großbäckerei Boromir (Spicul, 0,1402 Lei, ISIN ROSPCUACNOR2). Beim Letzteren grassiert die Angst, dass Darlehen für verbundene Unternehmen, für die Boromir bürgt, das Unternehmen stark unter Druck setzen könnten.

Rasdaq

Der Rasdaq-Markt startete sehr schwach in die neue Handelswoche, der Umsatz betrug etwas mehr als 9000 Lei (2029 Euro), der Hauptindex blieb fast unverändert. Im Laufe der Woche machte der Handel ein wahres Auf-und-Ab durch, am Dienstag stieg der Umsatz beispielsweise um das 37-fache. Das war dann aber auch der höchste Umsatz in der Woche. Am Ende der Handelswoche waren umgerechnet 141.390 Euro mit Aktien umgesetzt worden, das entspricht einem Zuwachs um 113 Prozent gegenüber der Vorwoche. Dem Hauptindex kam das erhöhte Interesse für Rasdaq-Aktien jedoch nicht zugute. Der Rasdaq-C verlor auf Wochensicht 3,14 Punkte oder 0,21 Prozent und schloss bei 1485,14 Punkten.

Devisen

Der rumänische Leu behielt auch in der vergangenen Woche einen kühlen Kopf. Trotz anhaltender Turbulenzen an den ausländischen Märkten. China-Krise, Brasilien-Rezession und Flüchtlingsdrama mischen derzeit die Kapitalmärkte auf, die Leitindizes schlagen nach oben und nach unten aus, der Druck auf die Währungen steigt. Dennoch konnte sich der Leu in der vergangenen Woche gegen den Euro behaupten. Zwar veränderte sich der Wechselkurs auf Wochensicht nur marginal, der Leu legte 0,0016 Lei zum Euro zu, dennoch kostete die Gemeinschaftswährung am  Montag mit 4,4286 weniger als in der Vorwoche. Der US-Dollar hingegen legte zum Leu etwas stärker zu: 0,0474 Lei oder 1,2 Prozent. Am Montag kostete ein US-Dollar 3,9745 Lei.

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