Bukarest (ADZ) - Die Verhandlungen mit der sechsten Überprüfungsmission des Internationalen Währungsfonds (IWF), der EU-Kommission und Weltbank sind laut Angaben von Finanzminister und Vize-Regierungschef Florin Georgescu „erfolgreich abgeschlossen“ worden. Die Gespräche vom Wochenende hätten insbesondere die wirtschafts- und finanzpolitischen Eckdaten bis zum 30. Juni 2012 fokussiert – das Fazit laute, dass Rumänien die Auflagen der internationalen Gläubiger erfüllt habe, sagte Georgescu am Sonntag. In sicheren Tüchern sei bereits die zweite Anhebung der Bezüge der Staatsbediensteten auf den alten Lohnstand (Juni 2010), auch habe die Evaluierungsmission den Vorschlag der Regierung abgesegnet, ab dem kommenden Jahr die Mehrwertsteuer erst beim Einkassieren der Summen einzubeziehen und nicht mehr, wie bisher, schon bei der Ausstellung der Rechnung.
Bezüglich der in Verzug geratenen Privatisierungsauflagen sagte der Vize-Regierungschef, dass für das mehrheitlich staatliche Chemiewerk Oltchim nunmehr ein strategischer Investor gesucht und im Fall des Gasnetzbetreibers Transgaz ein 15-prozentiges Anteilspaket an die Börse gebracht werden soll.
Neuentlassungen im Staatsbereich stünden keine mehr an, versicherte der Finanzminister. Die Wachstumsprognose 2012 der Regierung lautet nunmehr auf 1,2 Prozent, das Defizit werde zwischen 1,85 und 2,2 Prozent liegen. Die Inflationsrate dürfte bis Jahresende wohl die 3,5 Prozent-Marke erreichen, sagte Georgescu abschließend.