Bukarests Aktienmarkt kehrte in der vergangenen Woche wieder in die Gewinnzone zurück. Der Umsatz lag mit einem Gesamtvolumen von 143,73 Millionen Lei (32,4 Millionen Euro) um fast 40 Prozent über dem der Vorwoche, wobei auch bedacht werden muss, dass die Vorwoche nur vier Handelstage umfasst hat. Im Durchschnitt wurden in der vergangenen Woche umgerechnet 6.5Millionen Euro mit Aktien umgesetzt. Die Marktkapitalisierung stieg um 1,19 Prozent auf umgerechnet 33,47 Milliarden Euro, was auf steigende Aktienkurse hindeutet. Tatsächlich schlossen 32 Aktien mit Kurszuwächsen, während 27 Emittenten Verluste registrierten. Die größten Verlierer waren der Kunststoffverarbeiter Prodplast (PPL, 2,003 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7) mit einem Minus von 12,9 Prozent, gefolgt vom Landmaschinenhersteller Mecanica Ceahlău (MECF, 0,115 Lei, ISIN ROMECFACNOR0) mit einem Verlust von 7,8 Prozent.
Erste hilft ROTX zu hohem Wochenplus
Sämtliche Aktienindizes schlossen die Woche mit einem Kursgewinn ab. Den höchsten Wochengewinn konnte der ROTX-Index für sich beanspruchen. Er legte 1,39 Prozent zu und konnte so die Position jenseits der 14.000-Punkte-Marke konsolidieren. Er schloss die Woche bei einem Stand von 14.623,19 Punkten. Hauptverantwortlich dafür war die gute Wochenperformance der Erste Group Bank (EBS, 117,1 Lei, ISIN AT0000652011), die mit einem Wochenplus von fünf Prozent den höchsten Gewinn unter den Aktien des ROTX-Index aufwiesen. Das Plus rührte von der Bekanntgabe her, dass der Gewinn im ersten Quartal im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 118 Prozent gestiegen ist. Auch die rumänische Tochter BCR kehrte in die Gewinnzone zurück und wies ein überraschend hohes positives Ergebnis von 344 Millionen Lei (77,5 Millionen Euro) aus.
Erste Woche für FP an Londoner Börse
Der BET-FI Index, der die Finanzwerte umfasst, konnte 1,17 Prozent zulegen und so die Position jenseits der 31.000-Punkte-Marke festigen. SIF-Aktien erreichten Kurszuwächse zwischen 0,5 (SIF1, 1,486 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) und 2,4 Prozent (SIF2, 1,68 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0) und die Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 0,911 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) stiegen um 1,22 Prozent im Wert. Das lag womöglich an der ersten Woche, in der FP-Aktien sowohl an der Dâmbovita als auch an der Themse zu handeln waren. Der Handelsstart in London, in Form von Zertifikaten (GDR), war zwar gut, doch hielt die Begeisterung nicht lange.
Der Anfangsumsatz lag bei einem Vielfachen dessen, was die FP-Aktien in Bukarest erzielen – wobei FP an der rumänischen Börse als Umsatzkönig gilt. Großaktionär Elliott, ein US-amerikanischer Investmentfonds, hat über zwei seiner Tochterfonds 2,8 Millionen GDR verkauft, das entspricht 1,1 Prozent am Stammkapital des rumänischen Fonds. Da die in London gehandelten Zertifikate Aktienpakete mit je 50 FP-Aktien umfassen, lassen sie sich über GDR FP-Aktien leichter verkaufen. Für Elliott zumindest ein lohnendes Geschäft, hält der Fonds doch fast 17 Prozent an FP (nach den Verkäufen in der vergangenen Woche).
Berichtssaison hat angefangen
Anleger dürften in dieser Woche besonders wachsam sein, insgesamt 79 notierte Unternehmen werden ihre Quartalsergebnisse bekannt geben. Darunter befinden sich auch Schwergewichte der Bukarester Wertpapierbörse BVB wie Nuclearelectrica (SNN, 7,665 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) oder Conpet (COTE, 67,3 Lei, ISIN ROCOTEACNOR7). Die Berichtssaison wird von Rumäniens zweitgrößtem Unternehmen, der OMV-Tochter Petrom (SNP, 0,3973 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) abgeschlossen.
Rasdaq
Die vergangene Woche startete vielversprechend für den Rasdaq-Markt. Ein Sonderdeal mit Aktien der Molkerei Albalact (ALBZ, 0,2749 Lei, ISIN ROALBZACNOR0) im Wert von 106.614 Euro kurbelte den Tagesumsatz hoch. Das befeuerte offenbar auch den Umsatz am Folgetag, der um knapp 30 Prozent zulegte. Danach aber ging dem Sekundärmarkt die Puste aus, denn der Umsatz ging um fast 80 Prozent zurück und erholte sich bis Ende der Handelswoche nicht mehr so richtig. Auf Wochensicht lag das Volumen bei 2,13 Millionen Lei (fast 481.000 Euro), der Tagesdurchschnitt bei 0,53 Millionen Lei (0,12 Millionen Euro). Diese Entwicklung belastete diesmal den Hauptindex Rasdaq-C, der auf Wochensicht 1,7 Prozent verlor und die Woche damit bei einem Punktestand von unter 1500 Zählern abschloss.
Devisen
Euro und US-Dollar konnten sich in der vergangenen Woche gegenüber dem rumänischen Leu behaupten. Die europäische Gemeinschaftswährung setzte ihre Aufwertung auch an den internationalen Devisenmärkten fort und legte gegenüber dem Leu 0,67 Prozent zu. So kratzte der Euro wieder an der 4,45-Lei-Marke. Der US-Dollar konnte da nicht ganz mithalten. Mit einem Wochenplus von nur 0,17 Prozent bewegte sich der Wertzuwachs im hinteren Nachkomma-Stellenbereich. Am Montag kostete ein Euro 4,4497 Lei und ein US-Dollar 3,9597 Lei.
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