Bukarest (ADZ) - 26 Handelsunternehmen, darunter Metro, Selgros, Mega Image sowie deren Zulieferer drohen Strafen wegen Preisabsprachen. Am Samstag erklärte der Präsident der Wettbewerbsbehörde Bogdan Chiriţoiu an einem Seminar in Sinaia, dass im Rahmen von Sonderangebotskampagnen, welche Kunden die zehnfache Rückerstattung der Preisdifferenz für gewisse Produkte versprachen, sollten diese das entsprechende Produkt woanders billiger zu kaufen finden, mit Zulieferfirmen Verträge unterzeichnet wurden, die letztere verpflichteten für die jeweilige Dauer die Produkte niemandem billiger zu verkaufen. Chiriţoiu sagte weiter, dass am 23. Oktober die betroffenen Unternehmen angehört werden und eine endgültige Entscheidung im November ansteht. Laut der Nachrichtenagentur Mediafax könnten sich die Strafen auf zwei bis vier Prozent der Geschäftszahlen belaufen.
Die Kartellbehörde ermittelt seit 2009 am Einzelhandelsmarkt. In einer ersten Phase wurden Metro sowie die Real-Märkte (kürzlich von der französischen Auchan-Gruppe übernommen) untersucht, anschließend wurden die Handelsketten der deutschen Rewe-Gruppe, darunter Billa und Selgros (seit 2011 vollständig im Besitz der Schweizer Coop Genossenschaft) ins Visier genommen und in zwei weiteren Phasen wurde gegen Mega Image, CDE Interex und deren Zulieferer ermittelt. Es handele sich um verschiedene Fälle, allerdings haben die Kartellwächter die Untersuchungen simultan durchgeführt, da es sich um dieselbe Rechtsverletzung handelt, so Chiriţoiu. In einer Stellungnahme für Mediafax gaben Vertreter der zur belgischen Delhaize-Gruppe gehörenden Handelskette Mega Image an, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, die Wettbewerbsbehörde laut Gesetz keine Sanktionen beschließen kann bevor die betroffenen Unternehmen angehört werden und derzeitig keine Schlüsse gezogen werden können. Mega Image werde aber endgültige Beschlüsse der Behörden akteptieren.