Heftige Kurskorrektur an der BVB, aber der Freitag lässt hoffen

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Kurskorrektur der Vorwoche an der Bukarester Wertpapierbörse BVB erfuhr in der vergangenen Woche einen heftigen Nachtrag. Im Vergleich zu einem Rückschlag von 2,2 Prozent lag der Verlust der Indizes in der vergangenen Woche 2,7 Prozent im Durchschnitt. Deutlicher wurde die miese Stimmung an der Börse bei einem näheren Blick auf die Entwicklung der Marktkapitalisierung. Diese fiel auf Wochensicht um 2,4 Prozent unter 125 Milliarden Lei. den vorläufigen Tiefpunkt erreichte die Kapitalisierung am vergangenen Donnerstag bei einem Stand von 122,2 Milliarden Lei. Am letzten Handelstag der Woche fing sich die Börse wieder, allerdings konnte sie den bis dahin angestauten Verlust nicht mehr wettmachen. So verlor der Hauptindex BET auf Wochensicht 2,85 Prozent und fiel somit unter die 7000-Punkte-Grenze.

Eine Grenze unterschritt auch der neue Index BETPlus: Zeitweilig fiel er unter den Ausgabewert von 1000 Punkten. Dann aber erholte sich die Börse am letzten Handelstag der vergangenen Woche und der BETPlus-Index schaffte es, erneut über der 1000-Punkte-Grenze zu schließen. Allerdings betrug auch hier der Wochenverlust 2,8 Prozent. Nicht ganz so viel verlor der Finanzwerte-Index BET-FI, mit einem Minus von 2,7 Prozent – er konnte sich aber noch über der psychologischen Marke von 30.000 Punkten halten. Weniger Glück hatte der Energiewerte-Index BET-NG. Bei einem Wochenverlust von 2,9 Prozent fiel er wieder unter die 700-Punkte-Marke und schloss am Freitag – trotz eines Tagesgewinns von 1,6 Prozent – bei 686,52 Punkten. Der ROTX-Index blieb bei einem Wochenverlust von 2,4 Prozent immerhin noch über der 12.000-Punkte-Marke.

Trotz schwacher Index- und Kapitalisierungsentwicklung fiel der Umsatz an der Hauptbörse höher aus als in der Vorwoche. Wurden in der ersten Oktoberwoche im Tagesdurchschnitt noch umgerechnet 7,22 Millionen Euro mit Aktien umgesetzt, waren es in der vergangenen Woche 8,35 Millionen Euro. Die Entwicklung der Bukarester Wertpapierbörse ging mit jener der ausländischen Börsen einher. An den ausländischen Börsen herrschte erneut die Angst vor der Euro-Krise, zudem steht der gefürchtete Banken-Stresstest bevor. Die Börse in Bukarest machte das Spiel bis Freitag mit. Der letzte Handelstag der vergangenen Woche verhieß jedoch Gutes: Nach dem höchsten Tagesverlust der vergangenen sieben Monate fing sich die Börse und die Indizes schlossen mit einem durchschnittlichen Plus von knapp zwei Prozent. Von den sieben Gewinnern der Woche konnte nur der Kunststoffverarbeiter Romcarbon (ROCE, 0,1003 Lei, ISIN ROROCEACNOR1) mit einem Wochengewinn von 5 Prozent überzeugen. Das Unternehmen befindet sich im Aufwind, im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 68 Prozent auf umgerechnet 27,5 Millionen Euro, der Gewinn betrug knapp 7,5 Millionen Euro. Der größte Wochenverlierer der Börse war der Ziegelhersteller Cemacon (CEON, 0,7245 Lei, ISIN ROCEONACNOR0), mit einem Verlust von 13,5 Prozent.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt erlebte zumindest umsatzmäßig eine sehr gute Woche. Im Vergleich zur Vorwoche stieg der durchschnittliche Tagesumsatz auf umgerechnet knapp 142.000 Euro, mehr als doppelt so viel. Vor allem am Dienstag schnellte der Umsatz auf über 0,36 Millionen Euro hoch, dank eines regen Handels mit den Aktien der Weberei Ţesătoriile Reunite (TERU, 42 Lei, ISIN ROTERUACNOR2) für umgerechnet 0,32 Millionen Euro. Die Aktien erreichten dabei ihr Allzeithoch von 42 Lei. Vermutlich hat der Hauptaktionär SIF Moldova (SIF2, 1,539 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0), der ohnehin 92 Prozent hält, weitere Anteile aufgekauft. Der Hauptindex Rasdaq-C kletterte im Verlauf der Woche um 5 Punkte oder 0,36 Prozent auf 1.385,17 Punkte.

Devisen

Der Devisenmarkt schloss uneinheitlich in der vergangenen Woche. Gut möglich, dass sich die rumänische Notenbank eingeschaltet hat, um den weiteren starken Verfall des Leu vor allem gegenüber dem US-Dollar kurzweilig zu stoppen. Denn das tat der Leu: er holte 0,7 Prozent wieder ein, nach mehreren Wochen des Kursverfalls. Gegenüber dem Euro aber zeigte der Leu in der vergangenen Woche Schwäche. Die europäische Gemeinschaftswährung legte 0,4 Prozent zu und entfernte sich so von der 4,4-Lei-Marke. Am Montag kostete ein US-Dollar 3,4514 Lei und ein Euro 4,4209 Lei.

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