dc. Bukarest - Der rumänische Schokoladenhersteller Heidi, Teil der österreichischen Julius-Meinl-Gruppe, hat die Herstellung von Pralinen in Deutschland aufgenommen. Dies schreibt die Bukarester Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ unter Berufung auf Heidi-Manager Peter Müller. Diesem zufolge wolle sich das Unternehmen auf den Ausbau der Exporte konzentrieren, die bereits bei 60 Prozent des Gesamtumsatzes liegen. In Rumänien betreibt Heidi eine Schokoladenfabrik in der Stadt Pantelimon bei Bukarest (Kreis Ilfov). Heidi-Produkte werden inzwischen in knapp 60 Ländern angeboten, der Großteil der Produktion stammt aus dem Werk in Pantelimon. Durch den Erwerb des deutschen Traditionsherstellers Schwermer aus Bad Wörishofen im Unterallgäu könne Heidi nun auch in Deutschland produzieren, dort soll das Edelsortiment von Schwermer weiter hergestellt werden. Die Übernahme von Schwermer fand 2017 statt und stellt den zweiten Expansionsschritt von Heidi dar. 2013 konnte es die österreichische Walter Niemetz Süßwarenfabrik erwerben, deren Anfänge im Linz des ausgehenden 19. Jahrhundert zu verorten sind.
Heidi Chocolat wurde 1994 in Pantelimon durch den Schweizer Unternehmer Rudolf Laederach gegründet, 1996 lief die Produktion an. Später erwarb die Meinl-Gruppe über den Investmentfonds Kex Confectionery die Mehrheitsanteile an Heidi, baute das Werk aus und startete die Expansion nach Mittel- und Westeuropa. Die rumänische Schokoladenproduktion wird von der Meinl-Gruppe dominiert, da ihr die beiden größten Hersteller Heidi Chocolat und Kandia Dulce angehören. Doch auf dem einheimischen Markt belegt die Meinl-Gruppe nur den 5. Platz, da die ersten vier Plätze von den Eigenmarken der großen Einzelhandelsketten sowie von den Marken Milka, Poiana und Africana des Mondelez-Konzerns belegt werden. 2016 wurde der rumänische Schokoladenmarkt auf 1,4 Milliarden Lei geschätzt.