Vielleicht war es der größte Börsengang der rumänischen Geschichte, vielleicht war es auch nur die allgemeine freundliche Gemütslage an den internationalen Märkten – vielleicht aber auch beides: Die Bukarester Wertpapierbörse legte in der vergangenen Woche entschieden zu. 2,52 Prozent betrug das durchschnittliche Wachstum der Indizes in der vergangenen Woche. Der Hauptindex BET und der BETPlus preschten vor mit Wochenzuwächsen von 3,33 beziehungsweise 3,2 Prozent. Dem BET verhalf das zum Überschreiten der 13.000-Punkte-Marke, der Hauptindex der rumänischen Börse schloss am Freitag bei 13.061,38 Punkten. Der BETPlus verfehlte nur knapp die 2000-Punkte-Marke bei einem Freitagsstand von 1944,51 Punkten. Der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index konnte ein Plus von 2,66 Prozent mitnehmen, schaffte es aber nicht, die 29.000-Punkte-Marke zu durchbrechen. Der Energiewerte-Index BET-NG stieg auf Wochensicht um 2,68 Prozent, konnte aber ebenso seine Marke von 1000 Punkten nicht überschreiten. Er schloss am Freitag bei 994,81 Punkten. Schlusslicht war wieder einmal der Finanzwerte-Index BET-FI, der ein Wochenplus von nur 0,72 Prozent schaffte. Stand am Freitagabend: 49.284,25 Punkte.
H2O belebt den Markt, Anleihen wieder im Kommen
Wie erwartet hielt der Neuzugang Hidroelectrica (H2O, 111,5 Lei, ISIN RO4Q0Z5RO1B6) den Umsatz hoch in der vergangenen Woche. Dennoch war der Verkaufsstart für eine Überraschung gut. Auf Wochensicht belief sich der Umsatz auf 1,36 Milliarden Lei, Hidroelectrica allein bestritt 1,06 Milliarden Lei davon. Der Fonds Proprietatea (FP, 1,898 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) setzte 98,6 Millionen Lei um und belegte somit Platz zwei und die Banca Transilvania (TLV, 22,72 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) schaffte mit einem Wochenumsatz von 57,5 Millionen Lei Platz drei.
Demnächst könnte auch wieder etwas Leben in den Anleihenmarkt kommen. Seit gestern bietet das rumänische Finanzministerium neue Staatsanleihen in Lei mit Laufzeiten von 12 Monaten und Zinssätzen von 6,3 Prozent/Jahr und Laufzeiten von 36 Monaten mit Zinssätzen von 7,2 Prozent/Jahr und in Euro mit Laufzeiten von 12 und 60 Monaten und Zinssätzen von 3,85 Prozent/Jahr und 5,45 Prozent/Jahr. Die Aktion dauert bis zum 28. Juli an.
Zahlreiche Gewinner der Woche
Alle drei Umsatz bringenden Aktien legten in der vergangenen Woche auch zu. Am besten schnitten noch die TLV-Aktien ab mit einem Wochenzuwachs von 5,97 Prozent – und einem neuen 52-Wochen-Hoch bei 22,72 Lei. FP-Aktien legten 1,5 Prozent zu und H2O-Aktien 1,36 Prozent. Kurzzeitig fielen diese Aktien auch mal unter den Startpreis von 110 Lei. Damit gehörten die drei genannten Emittenten zu den 43 Gewinnern der Woche. Einer hatte es besonders in sich: Der Hafendienstleister SOCEP (SOCP, 3,16 Lei, ISIN ROSOCPACNOR5) konnte den Kurs binnen einer Woche fast verdoppeln: plus 96 Prozent. Außerdem verzeichnete die Aktie bei einem Stückpreis von 3,16 Lei ein neues 52-Wochen-Hoch. Zweistellig legten noch der Hotelbetreiber SIF Hoteluri (CAOR, 2,5 Lei, ISIN ROCAORACNOR9) zu (12,6 Prozent), das Erdölunternehmen DAFORA (DAFR, 0,0135 Lei, ISIN RODAFRACNOR5) mit einem Wochenplus von 12,5 Prozent und der Elektrogeräte-Erzeuger Grupul Industrial Electrocontact (ECT, 0,0375 Lei, ISIN ROELBOACNOR6), die einen Sprung von 15,4 Prozent schafften. Neben den bereits erwähnten SOCP-Aktien schaffte es noch der Franchisegeber Sphera Franchise Group (SFG, 18,95 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4), ein neues 52-Wochen-Hoch zu verzeichnen: bei 19,05 Lei.
Trotz guter Woche für die rumänische Börse verzeichneten mit 32 nicht einmal besonders wenige Emittenten Kursrückgänge. Allerdings waren die Verluste meist im einstelligen Bereich, nur das Bauunternehmen COMCM (CMCM, 0,22 Lei, ISIN ROCMCMACNOR0) verlor mit 14,73 Prozent dreistellig. Die Marktkapitalisierung stieg in der vergangenen Woche sprunghaft an durch den Börsengang von Hidroelectrica und zwar von durchschnittlichen 214,6 Milliarden Lei in der vorvergangenen Woche auf 247 Milliarden Lei in der vergangenen Woche.
Devisen
Der rumänische Leu konnte seinen Aufwärtstrend der Vorwoche fortsetzen und weiteren Boden gegenüber dem Euro und dem US-Dollar gutmachen. Vor allem die nordamerikanische Leitwährung schwächelte in der vergangenen Woche. Der Leu legte auf Wochensicht fast 0,15 Lei zu und drückte den US-Dollar unter die 4,5-Lei-Marke. Der Euro ließ sich schwerer bezwingen, hier schaffte der Leu nur 0,0114 Lei, immerhin genug, um die europäische Gemeinschaftswährung unter die 4,95-Lei-Marke zu drücken. Gestern startete der US-Dollar bei 4,4014 Lei in die neue Woche, der Euro lag da bei 4,9426 Lei.
Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.