Höhere Gewinne an der Bukarester Börse, Banken legen kräftig zu

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Börse nahm Fahrt auf in der vergangenen Woche. Die Indizes legten im Durchschnitt 2,6 Prozent zu, wobei drei der wichtigsten Indizes – der Hauptindex BET, der BETPlus und der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX – den Durchschnitt mit jeweils plus 3,4 Prozent auf Wochensicht deutlich übertrafen. Nur der Finanzwerte-Index BET-FI und der Energiewerte-Index BET-NG lagen mit 1,7 Prozent Wochenzuwachs beziehungsweise 1,2 Prozent Wachstum deutlich unter dem Durchschnitt. Dennoch langte es für den Hauptindex BET, seine Position jenseits der 9000 Punkte zu festigen (bei einem Stand von 9301,73 Zählern am vergangenen Freitag), während der BET-NG nur knapp unter der 700-Punkte-Marke bei 692,97 Punkten schloss. Mit dem ROTX konnte ein weiterer Index seinen derzeitigen Schwellenwert (hier: 19.000 Punkte) überschreiten. Er schloss bei 19.173,86 Zählern.

Umsätze und Kapitalisierung

Der Umsatz stieg in der vergangenen Woche verglichen mit der Vorwoche kräftig. Das Plus betrug fast 70 Prozent, mit einer Umsatzspitze am vergangenen Donnerstag, als 205,37 Millionen Lei mit FP-Aktien (FP, 1,27 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) umgesetzt wurden. FP beendete somit seine jüngste Rückkauf-Aktion Der Tagesumsatz betrug satte 243,54 Millionen Lei (50,14 Millionen Euro). Auf Wochensicht betrug der Gesamtumsatz 407,4 Millionen Lei (83,9 Millionen Euro), das entspricht einem Durchschnitt von 81,48 Millionen Lei (16,78 Millionen Euro). Banca Transilvania Aktien (TLV, 2,5 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) machten 25 Prozent des Umsatzes aus. Weit abgeschlagen mit 4,6 Prozent lagen die Aktien des AKW-Betreibers Nuclearelectrica (SNN, 16,94 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8), dicht gefolgt vom Investmentfonds Proprietatea.

Die Marktkapitalisierung stieg in der vergangenen Woche um 1,39 Prozent auf 143,36 Milliarden Lei – oder knapp 30 Milliarden Euro. 35 Emittenten feierten Kurszuwächse in der vergangenen Woche, 12 erlitten Verluste.

Die Emittenten, deren Aktien im Hauptindex BET abgebildet werden, haben im ersten Halbjahr dieses Jahres insgesamt 2,9 Milliarden Lei Reingewinn gemacht, das sind 59 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Auch der Gesamtumsatz der im BET gefassten Emittenten war rückläufig, und zwar um 15 Prozent auf 27 Milliarden Lei. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Emittenten: Während Sphera Franchise Group (SFG, 14,2 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4), DIGI Communications (DIGI, 34,1 Lei, ISIN NL0012294474) und der Fonds Proprietatea in die Verlustzone rutschten, wiesen Purcari (WINE, 23,5 Lei, ISIN CY0107600716) und OMV Petrom (SNP, 0,369 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) Gewinnrückgänge (um 9 beziehungsweise 56 Prozent), während die übrigen BET-Emittenten ihre Gewinne im Vergleich zum Vorjahr ausbauen konnten. Trotz deutlich geringerer Profitabilität – um 27 Prozent für die Banca Transilvania und um 47 Prozent für die Banca Română de Dezvoltare (BRD, 12,8 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) – gehörten beide Banken in der vergangenen Woche zu den Gewinnern der Woche. TLV-Aktien führten die Rangliste mit einem Wochenplus von 8,7 Prozent an, gefolgt von BRD mit einem Kurssprung um 5,44 Prozent.
Änderungen bei der Zusammensetzung der Indizes

Ab kommendem Montag werden die Aktien des Systemhauses Bittnet (BNET, 0,688 Lei, ISIN ROBNETACNOR1) und die des Turbinenherstellers Turbomecanica (TBM, 0,284 Lei, ISIN ROTBMBACNOR9) in den BET-XT-Index aufgenommen. Dieser bildet die 25 Aktien mit den höchsten Umsätzen ab. BNET-Aktien werden außerdem auch in den BET-BK-Index aufgenommen werden, der als Referenzindex für Fondsverwalter gilt, sowie in den BETPlus-Index. Diese Änderungen gelten als Anerkennung des Emittenten, der 2016 an die rumänische Börse ging. Dafür wurden der Pharma-Erzeuger Antibiotice (ATB, 0,525 Lei, ISIN ROATBIACNOR9) und der Automobilzulieferer Compa (CMP, 0,61 Lei, ISIN ROCMPSACNOR9) aus dem BET-XT entfernt. BNET-Aktien legten in der vergangenen Woche 1,47 Prozent zu, TBM-Papiere 2,16 Prozent.

Devisen

Der rumänische Leu hatte keine leichte Woche. Der US-Dollar machte im Vergleich zur Vorwoche fast eine Seitwärtsbewegung durch, indem er nur 0,0367 Prozent zum Leu verlor. Doch der Euro verteuerte sich, und zwar um 0,15 Prozent. Die internationalen Devisenmärkte sehen den Euro demnächst sogar bei 4,86 Lei, was – so die Befürchtung mancher Analysten – den Weg zu einem Stand von 4,9 Lei je Euro frei machen würde. Bis dahin aber lag die europäische Gemeinschaftswährung gestern bei 4,8567 Lei, während der US-Dollar bei 4,09 Lei in die neue Handelswoche startete.
 

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