Der Umsatz an der Bukarester Wertpapierbörse verfehlte in der vergangenen Woche knapp die 100-Millionen-Lei-Marke. Mit einem Stand von 99,64 Millionen Lei (22,2 Millionen Euro) lag der Umsatz immerhin um 22,8 Prozent über dem der Vorwoche. Der erhöhte Appetit für Aktien war erneut dem Fonds Proprietatea (FP, 0,777 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) zu verdanken, die es auf einen Gesamtumsatz von 26,2 Millionen Lei (5,8 Millionen Euro) brachten und auf Wochensicht 4,3 Prozent zulegten. Der Fonds gab bekannt, im Juni einen Gewinn von 540,74 Millionen Lei (120,4 Millionen Euro) erwirtschaftet zu haben. Das ist ein sehr gutes Ergebnis nach dem Verlust von 95 Millionen Lei im Monat davor.
Den zweithöchsten Wochenumsatz erzielten die Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,13 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), mit 18,5 Millionen Lei (4,1 Millionen Euro). Sie legten auf Wochensicht 1,7 Prozent zu. Den dritthöchsten Umsatz erzielten die Aktien der Investmentgesellschaft SIF Oltenia (SIF5, 1,546 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) mit einem Volumen von 10,5 Millionen Lei (2,3 Millionen Euro). Letztere wurden vom hohen Umsatz belastet. Die Banca Comercial˛ Român˛ hat in der vergangenen Woche 617.913 SIF5-Aktien verkauft und somit den Kurs unter Druck gesetzt. Die SIF5-Aktien verloren auf Wochensicht 5,5 Prozent. Da diese Aktien eine Gewichtung von 17,6 Prozent im BET-FI-Index haben, drückte der Kursverlust auch den Index. Der BET-FI legte in der vergangenen Woche nur 1,1 Prozent zu und bildete somit das Schlusslicht unter den Indizes der Bukarester Börse.
ROTX legt dank EBS-Comeback kräftig zu
Den höchsten Wochengewinn strich der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index ein: 4,8 Prozent. Der Kurssprung war zweifelsohne dem Comeback der in den vergangenen beiden Wochen stark unter Druck geratenen Aktien der Erste Bank Group AG (EBS, 103 Lei, ISIN AT0000652011) zu verdanken. Die Aktien legten in der vergangenen Woche 15,47 Prozent zu und kletterten wieder über die 100-Lei-Marke. Grund für diese Entwicklung war die Bekanntgabe der Gewinnerwartungen für das zweite Quartal dieses Jahres. Die Bank rechnet mit einem Reingewinn von 560 Millionen Euro, das wären 114 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Bank revidierte auch die Gewinnerwartung für das gesamte Jahr. Auch die übrigen im ROTX gefassten Finanzaktien konnten zulegen. Getrübt wurde was ROTX-Bild von den Kursverlusten des Stromerzeugers Electrica (EL, 12,9 Lei, ISIN ROELECACNOR5) und des Erdgasversorgers Romgaz (SNG, 22,15 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3), die 2,4 Prozent beziehungsweise 0,7 Prozent verloren.
Erdöl-Aktien wieder im Aufwind
Ein Comeback registrierten in der vergangenen Woche auch die Erdölaktien. Die OMV-Tochter Petrom (SNP, 0,261 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) legte satte 4,8 Prozent zu, aufgrund leicht anziehender Erdölpreise. Doch Petrom hat mehr in petto, der Konzern setzt derzeit eine Kostenoptimierung um, die es ihm ermöglicht, trotz anhaltend niedriger Erdölpreise, wieder in die Gewinnzone zurückzukehren.
Die beiden Rompetrol-Töchter Rompetrol Well Services (PTR, 0,278 Lei, ISIN ROPESAACNOR0) und Rompetrol Rafinare (RRC, 0,0454 Lei, ISIN ROPTRMACNOR5) legten auf Wochensicht 2,6 Prozent beziehungsweise 3,2 Prozent zu. Der Konzern plant, den Ausbau des Tankstellennetzes auch in der Nachbarrepublik Moldau voranzutreiben. Der Erdölterminal-Hafenbetreiber Oil Terminal (OIL, 0,096 Lei, ISIN ROOILTACNOR9) konnte in der vergangenen Woche 1,7 Prozent zulegen. Immerhin konnte der Betreiber des größten Erdölterminals im Schwarzmeerhafen in Konstanza seine Betriebserlöse im ersten Quartal um 8,6 Prozent steigern, ebenso seinen Gewinn. In der ersten Augusthälfte soll zudem ein neuer Geschäftsführer bestellt werden.
Devisen
Der rumänische Leu konnte in der vergangenen Woche wieder etwas Boden gut machen gegen-über den beiden Leitwährungen Euro und US-Dollar. Möglicherweise intervenierte die rumänische Notenbank BNR, was sich aber schwer belegen lässt, da die BNR derartige Eingriffe etwa durch Stützkäufe nicht publik macht. Auf Wochensicht jedoch wurde der Euro wieder unter die 4,5-Lei-Marke gedrückt. Am Montag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 4,4858 Lei und somit 0,66 Prozent weniger als Anfang vergangener Woche. Der US-Dollar wurde sogar um 1,3 Prozent auf einen Stand von 4,0271 Lei gedrückt. Immerhin entfernte sich der US-Dollar somit von der 4,1-Lei-Marke.
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