Bukarest (ADZ) - Auf einem wissenschaftlichen Seminar, das die Nationalbank Rumäniens (BNR) organisiert hat, erklärte deren Gouverneur Mugur Isãrescu erneut einige Aspekte der Geldpolitik.
Es sei verfehlt anzunehmen, dass die Inflation dadurch entsteht, weil die Nationalbank Geld druckt oder Münzen prägt. Diese Auffassung sei nicht richtig, denn bei uns gebe es kein explosives Ansteigen des Bargelds. Wenn wir vor zehn Jahren an Geld gedacht hätten, sei vor allem vom Bargeld die Rede gewesen, das sich im Umlauf befindet. Inzwischen hätten sich die Dinge so verändert, dass virtuelles Geld, Bankkredite, die Staatsanleihen des Finanzministeriums, andere Wertpapiere verschiedener Institutionen in die Geldmenge einbezogen sind. Diese Geldmenge, für die es den Fachausdruck M 3 gibt und die die niedrigeren Kategorien M1 und M2 einschließt, beträgt in Rumänien 196,484 Milliarden Lei. Davon sind nur 77,893 Milliarden Bargeld oder kurzfristige Bankeinlagen von drei Tagen.
Es interessiert die Frage, welcher Zusammenhang zwischen der Geldmenge und der Inflation besteht. Mugur Isãrescu hielt fest, dass die beträchtliche Zunahme der Geldmenge zwar langfristig zu einer Preissteigerung führe, kurzfristig sei dieser Zusammenhang jedoch weniger evident. Die Preisentwicklung hänge kurzfristig eher mit dem Wirtschaftszyklus und den Einnahmen der Bevölkerung zusammen, weniger mit dem Bargeld, das sich im Umlauf befindet.