Bukarest (ADZ) - Die Nationalbank Rumäniens hat ihre Prognose von 3,2 Prozent Inflation zum Jahresende 2012 unverändert belassen. Nationalbank-Gouverneur Mugur Isărescu geht davon aus, dass die geplanten Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor nur einen marginalen Einfluss von 0,2 bis 0,3 Prozentpunkten auf die Inflationsrate haben werden. Die Inflationsprognose sei nicht geändert worden, weil andere Faktoren diese Einflüsse ausgleichen würden. Die Befürchtungen bezüglich steigender Agrar- und Lebensmittelpreise seien nach und nach gegenstandslos geworden. „Wir haben auch (normale) Bodenfeuchte und auch einen relativ gesunden Frühling“, sagte Isărescu am Dienstag, wie die Nachrichtenagentur Mediafax berichtete. Premier Victor Ponta hatte am Vortag nach Gesprächen mit der Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank und der Europäischen Kommission eine Steigerung der Löhne im öffentlichen Sektor von 8 Prozent ab 1. Juni und weiteren 7 Prozent im Oktober oder November angekündigt.
Im ersten Quartal 2012 ist die Jahresinflationsrate unter das offizielle Inflationsziel von 3 Prozent (plus/minus 1 Prozentpunkt) gesunken, sagte der Notenbankchef. In der zweiten Jahreshälfte werde die Inflationsrate sich trotz ungünstiger Basiseffekte bei rund 3 Prozent stabilisieren.
Die Inflationsprognose der Nationalbank bis 2014 habe sich kaum geändert, die Inflation werde sich im Rahmen des offiziellen Inflationsziels bewegen, selbst wenn das Inflationsziel ab nächstem Jahr niedriger ist. „Für dieses Jahr haben wir 3,2 Prozent, 2013 dann 3,0 Prozent als Ziel (...) Wir sollten aber nicht überglücklich sein, dass die Inflation in Rumänien so niedrig ist. Sie ist auch wegen der geringen Binnennachfrage niedrig“, gab Isărescu zu bedenken. Tatsache aber sei, dass Rumänien zum ersten Mal eine relativ niedrige Inflation verzeichne, nahe der europäischen Norm. Im März war die Jahresinflationsrate auf 2,4 Prozent gesunken.