Bukarest (ADZ) - Die jährliche Inflationsrate ist im April laufenden Jahres erstmals seit August 2021 wieder unter sechs Prozent gesunken. Wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung des Nationalen Statistikamtes INS hervorgeht verteuerten sich die Verbraucherpreise im April um 5,9 Prozent gegenüber demselben Monat des Vorjahres bzw. um 0,08 Prozent gegenüber März 2024. Dabei stiegen die Preise für Lebensmittel zu April 2023 mit 2,1 Prozent deutlich langsamer als für andere Waren (plus 7,2 Prozent) und für Dienstleistungen (plus 10 Prozent). Als Preistreiber stechen besonders Waschmittel (+25,6%), Medikamente (+23,9%), Wasserversorgung und Müllentsorgung (+16,5%) sowie Gesundheitsversorgung (+13,7%) hervor. Am stärksten verteuerten sich Postdienstleistungen (+26,3%), diese gewichten allerdings im INS-Warenkorb sehr wenig.
Verbraucherpreisrückgänge zum Vorjahr wurden unter anderem bei elektrischer Energie (minus 3,1 Prozent) und Gas (-10,8%) sowie Mehl (-30,3%), Speiseöl (-22,7%) und Eier (-5,2%) verzeichnet.
Entsprechend dem EU-weit einheitlich berechneten harmonisierten Verbraucherpreisindex lag die jährliche Inflationsrate im April 2024 bei 6,3 Prozent. Das Inflationsziel der Rumänischen Nationalbank (BNR) liegt in der Spanne zwischen 1,5 und 3,5 Prozent.
Am Montag kündigte die BNR an, aufgrund der langsamer als erwartet sinkenden Inflation, die Geldpolitik unverändert zu lassen – der Leitzins liegt damit weiterhin bei 7 Prozent. In der Mitteilung bezieht sich die Nationalbank konkret nur auf die Verbraucherpreisteuerungen bis März 2024 – mit 6,6 Prozent noch deutlich über dem Wert im April, aber ein sichtbarer Rückgang zum Februar mit 7,2 Prozent –, gibt aber an, erst gegen März 2026 einen Rückgang der Inflationsrate bis in den Zielrahmen zu erwarten.