Bukarest (ADZ) - Das Nationale Statistikamt hat Ende vergangener Woche bekannt gegeben, dass die Arbeitslosigkeit im Monat März um 0,7 Prozentpunkte gegenüber Februar auf den Stand von 4,6 Prozent gestiegen ist. Die Zahl der Arbeitslosen legte dabei von 352.000 im Februar 2020 auf 410.000 Personen zu. Das Statistikamt weist darauf hin, dass Personen mit zeitlich unterbrochenen Arbeitsverträgen, welche noch mindestens die Hälfte des Lohnes bekommen, nicht als arbeitslos in der Statistik erfasst werden; gleiches gilt für Personen, die nicht mehr aktiv nach einem Arbeitsplatz suchen, diese werden als „inaktiv“ eingestuft.
Laut INS-Mitteilung waren am 30. März knapp eine halbe Million Arbeitsverträge im Rahmen der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt, diese Zahl ist laut Arbeitsministerium bis Ende April auf über eine Million gestiegen. Das Ministerium gab vergangene Woche allerdings bekannt, dass am 30. April die Zahl der Personen in Zwangsurlaub um rund 300.000 auf etwa 725.000 zurückgegangen ist (gegenüber dem Vortag), gleichzeitig ist die Zahl der seit Beginn des Notstandes (16. März) aufgekündigten Verträge um 6000 auf rund 276.000 gestiegen. Ein bedeutender Teil der Arbeitnehmer dürfte laut Wirtschaftspresse die Arbeit ab Anfang Mai wieder aufnehmen, beispielsweise Angestellte der Autobauer Ford und Dacia, allerdings bleibt abzuwarten, ob auch neue Anträge für Zwangsbeurlaubung gestellt werden.
Arbeitsminister Violeta Alexandru hat vergangene Woche erklärt, es werde ein Lösung ausgearbeitet um die staatliche Unterstützung für den Zwangsurlaub auch nach Ende des Notstandes (voraussichtlich am 15. Mai) weiterzuführen. Die deutsch-rumänische Industrie- und Handelskammer AHK forderte in einer Mitteilung Ende vergangener Woche die Einführung einer flexibleren Unterstützungsmaßnahme nach dem Modell der Kurzarbeit in Deutschland.